Volltext: Das Kriegsjahr 1917 ; 6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ; (6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ;)

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Die Mai- und Junischlachten im Südwesten 
Zwischen derC.Maora und der 31/2km westlich davon aufragenden 
C. Dieci verflacht sich der Grenzkamm zu einer breiten Senke, die durch 
den quergelagerten Bergklotz des Mt. Ortigara in zwei Teile getrennt 
wird. Über die so entstandenen Einsattelungen, westlich die Porta 
Lepozze, östlich die Porta Maora, führen gangbare Querverbindungen 
von der Hochfläche zum Suganertale, von denen jedoch die letzt¬ 
genannte, zwischen den Fronten liegend, für die Benützung nicht in 
Frage kam. 
Die öst.-ung. Abwehrstellung verlief, von Süden kommend, über 
den Mt. Campigoletti, auf dem Ostrande der beiden Kuppen des Mt. Or¬ 
tigara zur Porta Maora und, westlich der Val Maora, als „Caldiera- 
stellung" gegen den Civaron. 
Im Abschnitte Campigoletti meisterhaft ausgebaut, war hingegen 
die Stellung auf dem Mt. Ortigara weder taktisch noch technisch auf 
der Höhe. Von der C. Maora überhöht, nur auf vom Feinde voll ein¬ 
gesehenen und bestrichenen Zugangswegen erreichbar, litt dieser Stel¬ 
lungsteil unter den schwierigen Zuschubverhältnissen, da er von der 
Hochfläche aus über Dosso del Fine versorgt werden mußte. Diese 
Nachteile, verbunden mit der eintretenden Notwendigkeit, die Besatzung 
abzulösen, hatten eine verhängnisvolle Rückständigkeit des Ausbaues 
der Verteidigungsanlagen zur Folge. Schließlich verlief die Abschnitts¬ 
grenze zwischen dem III. Korps und der 18. ID. entgegen allen takti¬ 
schen Grundsätzen auf dem Grenzkamm, so daß an wichtigster Stelle 
kein einheitliches Kommando vorhanden war. 
Die kahlen, stark verkarsteten Grenzkammhöhen westlich der 
C. Maora hatten durch die einjährigen Kämpfe immer mehr den Cha¬ 
rakter eines Trichter- und Schuttfeldes angenommen. Die zahlreichen 
größeren und kleineren Dolinen, zum Teil noch schneeerfüllt, spielten 
bei den folgenden Kämpfen, ähnlich wie in den Karstschlachten, eine 
wichtige Rolle; der meist an der Oberfläche durch Pikrin verfärbte 
Schnee war oft das einzige Mittel zur Beschaffung von Trinkwasser. 
Kleine Felsstufen boten zwar Deckung, erschwerten aber die Fort¬ 
bewegung. 
Der von den Abwehrstellungen bis zum Kempelrücken reichende 
kahle Gürtel bannte jeden Verkehr zur Front in die Nachtstunden; im 
Gegensatz hiezu fanden die Italiener in der hinter ihren Stellungen vor¬ 
handenen ausgedehnten Waldzone Deckung gegen Sicht für den Verkehr 
ihrer Reserven, für die Versammlung größerer Truppenmengen vor 
dem Angriff sowie für Freilager.
	        
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