Volltext: Das Kriegsjahr 1917 ; 6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ; (6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ;)

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Die Mai- und Junischlachten im Südwesten 
hatte dem FML. Schneider-Manns-Au die einheitliche Gefechtsführung 
aller Truppen (28. ID., 16. ID. und 60. IBrig.) im Abschnitt ¿wischen 
dem Brestovicatal und dem Meere aufgetragen und gleichzeitig befohlen : 
„Gegenangriff Direktion mit dem rechten Flügel über das Nordende 
Brestovica DI.—Klarici. Zweck ist die Wiedergewinnung der lc-Linie. 
Äußerstenfalls ist die Hermadastellung unbedingt zu behaupten." Der 
Abschnittskommandant FZM. Wurm verfügte den Vormarsch der 12. Gb- 
Brig. hinter die 60. IBrig. nach Klane und die Verstärkung der stei- 
rischen freiwilligen Schützen, die vom Küstenschutz nach S. Giovanni 
gesandt worden waren und dort hervorragend an der Abwehr mit¬ 
gewirkt hatten. Damit waren aber auch alle Mittel erschöpft. Beruhi¬ 
gend wirkte es immerhin, daß am Abend schon sechs Bataillone der 
anrollenden 35. ID. bei St. Daniel eingetroffen waren, und daß zwei von 
Kärnten kommende Bataillone des IR. 28 bei Prosecco ausluden. 
Im Laufe des 26. Mai verdichteten sich die feindlichen Angriffe 
wieder auf dem Südflügel der Armee. Am Vormittag rüttelten die Ita¬ 
liener zwar auch an der Front des VII. Korps; doch konnten sie gleich 
wie am Vortage nirgends einen Erfolg erzielen. Dasselbe geschah vor 
dem Nordflügel des XXIII. Korps, wiewohl dieser einer festgefügten 
Stellung entbehrte. Die hier bis 6h nachm. andauernden Kämpfe, bei 
denen sich das IR. 91 ganz besonders hervortat, erforderten daher be¬ 
trächtliche Opfer. 
Kritisch wurde aber die Lage auf dem Südflügel. Am frühen Mor¬ 
gen war hier der bereits erwähnte, vom FML. Schneider-Manns-Au ein¬ 
geleitete Gegenangriff zur Wiedergewinnung der Flondarstellung in 
Fluß gekommen. Er führte zunächst zur neuerlichen Eroberung der 
Höhen nördlich von Flondar und westlich von Medeazza, wobei viele 
hunderte Gefangene eingebracht wurden. Das IR. 11 erbeutete allein 
16 Maschinengewehre und das steirische IR. 47 zeichnete sich nicht 
weniger aus1). Bei S.Giovanni hatte der Angriff jedoch nicht durch¬ 
zudringen vermocht. 
Die bei Medeazza errungenen Vorteile gingen indessen nachmittags 
wieder verloren; denn die Italiener hatten eine gewaltige Übermacht 
herangeführt, um im Angesichte der Hermada, ihres heißersehnten 
Zieles, nun die Entscheidung zu erzwingen. Im wütenden, hin- und her¬ 
wogenden Kampfe kam schließlich die Schlacht auch hier im freien 
Felde zwischen der Flondarstellung und der 2a-Linie, die am Westfuße 
der Hermada errichtet war, zum Stehen. 
1) V o g e 1 s a n g, 560 ff.
	        
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