Volltext: Das Kriegsjahr 1917 ; 6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ; (6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ;)

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Die Mai- und Junischlachten im Südwesten 
beizustehen. Daher schritt am 14. mittags nur das XI. Korps zum An¬ 
griff, wobei dessen 21. ID. an der Wippach und auf den Hängen zum 
Fajtihrib zunächst die am 26. März verlorene Stellung bei der Höhe 
> 126 wiedergewinnen wollte (S. 115), während die 22. ID. auf eine Er¬ 
oberung der Höhend 464 c¡>363 abzielte. Die 4. ID. dieses Korps, die 
im Winkel vor Kostanjevica stand, sowie die Divisionen des XIII. und 
des VII. Korps sollten, um den Gegner zu beunruhigen, mit einzelnen 
Bataillonen vorstoßen. 
Die Angriffe trafen die 44. SchD., GM. Schönauer, und die 17. ID., 
GM. Ströher. Mit bewundernswertem Gleichmut hatten die Truppen 
dieser beiden Divisionen den zweitägigen Eisenhagel über sich ergehen 
lassen. Als sich nun am 14. Mai zu Mittag die italienische Infanterie 
zum Sturme erhob, traten ihr Söhne der Alpenländer und Magyaren be¬ 
herzt entgegen. Bei der 44. SchD., wo im Kampfabschnitt des Kärntner 
GbSchR. 1 ein Teil der Schanzen und der Unterstände durch das Trom¬ 
melfeuer zusammengestürzt war, gelang den Italienern ein Einbruch. 
Aber die Verschütteten rafften sich bald wieder auf. Sie vertrieben die 
Eindringlinge und verfolgten sie sogar über die vorderste Linie hinweg. 
Die zum Nachrücken bereiten hinteren italienischen Angriffsstaffeln 
schreckten nun davor zurück, in das vor die öst.-ung. Linien dicht 
niederprasselnde Sperrfeuer hineinzugehen. Sie blieben liegen. Dem 
gegen die 17. ID. vorgehenden Feind war kein besseres Los beschieden. 
Nach einem ersten Angrif'fsversuch, der mißglückte, bearbeitete die 
feindliche Artillerie nochmals die Stellungen auf dem östlichen Fajti 
hrib und auf der Kote 363, woraufhin sich die schon gelichteten Reihen 
der 22. ID. wieder zum Sturme anschickten. Aber auch diesmal schei¬ 
terte ihr Vorhaben, denn die tapferen Magyaren — vor allem jene des 
im Brennpunkt des Kampfes stehenden IR. 39 — wichen nicht um 
einen Schritt zurück. Schließlich sahen die Angreifer ein, daß sie sich 
vergeblich abmühten, und ließen, als es Abend geworden war, von 
weiteren Angriffen ab. Gegen die 41. HID. hatten nur einzelne Batail¬ 
lone Teilangriffe unternommen, die glatt abgewiesen wurden. 
Ähnliche Vorstöße waren auch bei den Divisionen des k. u. k. 
XXIII. Korps verspürt worden, doch der mit äußerster Spannung er¬ 
wartete Großangriff war ausgeblieben. Man war der Meinung, daß der 
Feind vor diesem Korps, dank dem außerordentlich wuchtigen Gegen¬ 
feuer der trefflich geleiteten Artillerie, nicht zur Entfaltung seiner 
Kräfte gelangt sei und erwartete sein Vorgehen für den kommenden 
Morgen. Indessen hielten die Beobachter auch am 15. Mai vergebliche
	        
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