Volltext: Das Kriegsjahr 1917 ; 6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ; (6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ;)

Das Kräfteverhältnis in Albanien 
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albanische Freischaren unter ihrem Führer Salih Butka die von Korea 
nach Westen und nach Süden führenden Wege. Die zweite Gebirgs- 
brigade dieser Division, die 20., stand in dem außerordentlich armen 
Gebirgsland südöstlich von Elbasan; sie hatte zwei Bataillone bis an 
den Abschnitt zwischen Ohrida- und Maliksee vorgeschoben. Die 
20. GbBrig. hielt Verbindung zum Westflügel der bulgarisch-deutschen 
Front, zur Gruppe des deutschen Obst. Thierry, der mit der bulga¬ 
rischen 3.KBrig., einem österreichischen Landsturmbataillon und zwei 
öst.-ung. Gebirgsbatterien die Landenge zwischen dem Ohrida- und 
dem Prespas'ee sperrte. Den Küstenschutz an der Adria versahen die 
gleichfalls zur 47. ID. gehörende 211. LstlBrig. und die dem XIX. Korps- 
kmdo. unmittelbar unterstellte Gruppe Obsit. Babic. 
Den öst.-ung. Truppen stand an der Vojusa das italienische Expedi¬ 
tionskorps (verstärkte 38. ID.) gegenüber. Korea hielt eine französische 
Brigade besetzt. Im Räume zwischen den albanischen Seen sicherten 
Teile der französischen 156. ID. den Westflügel des Orientheeres des 
Gen. Sarrail. 
Sarrail sah sich anfangs Jänner veranlaßt, diesem seinem Westflügel 
mehr Aufmerksamkeit zuzuwenden. Veranlassung hiezu war die Notwen¬ 
digkeit, die neue, von Santi Quaranti über Korea laufende Etappenlinie zu 
sichern, dann die Absicht, die durch das Seengebiet nach Griechenland 
führende Verbindung der Mittelmächte zu unterbinden. Hiezu wurde 
die neu angekommene französische 76. ID. in diesen Raum gelenkt. Da 
auch die Italiener ihr Expeditionskorps durch eine Infanterie- und eine 
Territorialbrigade sowie durch einige Batterien verstärkten, verschob 
sich das Kräfteverhältnis zu Ungunsten des k. u. k. XIX. Korps, das sich 
wegen der kaum behebbaren Nachschubschwierigkeiten und der schlech¬ 
ten Gesundheitsverhältnisse ohnehin in einer recht schwierigen Lage 
befand. Die Verstärkung durch ein Landsturmbataillon fiel nicht ins 
Gewicht. Um wenigstens die Feuerkraft an der Landfront zu erhöhen, 
wurden die im Küstenschutze stehenden Gebirgsbatterien durch Ge¬ 
schütze der Festung Skodra (Skutari) ersetzt und den Gebirgsbrigaden 
zugewiesen. 
Schon bald nacfi Neujahr machte sich der verstärkte Druck der 
Franzosen in Südalbanien fühlbar. Ihre vom 10. bis zum 14. Jänner 
gegen die Ceravastellung südlich vom Ohridasee geführten Angriffe 
konnten aber von der 20. GbBrig. mit Unterstützung der Gruppe Thierry 
abgewiesen werden. Nur die am Südufer des Ohridasees sich erhebende 
Klosterhöhe mußte französischen Kolonialtruppen überlassen werden.
	        
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