Volltext: Das Kriegsjahr 1917 ; 6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ; (6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ;)

Vorbereitungen zum Angriff auf Tobol 
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Die Erstürmung des Brückenkopfes von üoboi 
Hiezu Nebenskizze auf Beilage 3 
Preußische Landwehr, öst.-ung. und bayerische Reiter des Kaval¬ 
leriekorps GdK. Freih. v. Hauer (deutsche l.LD., k. u. k. 9. KD., bayr. 
KD.) hatten im August 1916 den Russen das Überschreiten des Stachods 
bei Tobol nicht zu verwehren vermocht (Bd. V, S. 592). Für den Som¬ 
mer 1917 mußte damit gerechnet werden, daß der Feind einen neuen 
Stoß ai^f Kowel durch einen Angriff aus dem Brückenkopf von Tobol 
begleiten würde, um so die Stochodfront von Norden aufzurollen. Dies 
bedeutete mindestens die dauernde Bindung starker Kräfte vor dem 
russischen Ausfallstor und für die entscheidenden Kampftage mög¬ 
licherweise eine Zersplitterung der wenigen verfügbaren Heeresreserven. 
GO. Linsingen beabsichtigte daher schon seit dem Herbst 1916, den 
Brückenkopf wieder zu nehmen. Dazu sollte das Korps Hauer durch 
zwölf Bataillone, durch Artillerie und Minenwerfer verstärkt werden. 
Zu Beginn des Jahres 1917 mußten aber die schon weit gediehenen 
Vorarbeiten für das Unternehmen unterbrochen werden, weil die 
russischen Angriffe bei Riga, die Verwendung eines großen Teiles der 
für Tobol bestimmten deutschen, Truppen an der Aa nötig machten. 
Erst im Februar konnten die Vorbereitungen für den Angriff wieder 
aufgenommen werden und in diesem Monat trafen auch die Verstär¬ 
kungen ein, zwei Regimenter der deutschen 86. ID., ein Regiment der 
deutschen 91. ID. sowie Teile der k. k. 26. SchD. und der deutschen 
92. Division. Dazu waren 78 deutsche und 18 öst.-ung. Batterien, rund 
300 Geschütze, und ungefähr 100 Minenwerfer verfügbar. GdK. Hauer 
entschloß sich, zunächst den südlichen Teil des mehr als zwölf Kilo¬ 
meter breiten Brückenkopfes und dann erst den nördlichen Teil an¬ 
zugreifen. Er legte auch besonderes Gewicht darauf, einen Zeitpunkt 
für den Angriff zu wählen, in dem der Stochod und sein Anland durch 
das Hochwasser unüberschreitbar würden. Am 28.Februar fiel Tauwetter 
ein. Nun setzte GdK. Hauer den 4. März als Angriffstag fest. Da aber 
der 3. wieder starke Kälte brachte, faßte GdK. Hauer den Entschluß, 
den Angriff noch aufzuschieben und auf das Frühjahrswetter zu warten. 
Den Russen waren indessen die Angriffsvorbereitungen des Gegners 
nicht verborgen geblieben. Sie unternahmen am 27. März auf die Stel¬ 
lungen der deutschen l.LD. und der k. u. k. 9. KD. bei Borowna einen 
Gasangriff, verbunden mit einem Gasschießen ihrer Artillerie. Die Gas- 
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