Volltext: Die Ereignisse von Jänner bis Ende Juli 4 : Das Kriegsjahr 1916 1 [Textbd.] (4 : Das Kriegsjahr 1916 ; 1 ; [Textbd.] ;)

Buriáns Pläne mit Montenegro 
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eine milde Behandlung Montenegros als einen schweren Fehler und 
wollte es durch Abtrennung aller albanischen Gebiete dauernd unschäd¬ 
lich machen; was Serbien betraf, eröffnete er, daß noch keine endgül¬ 
tigen Entschlüsse gefaßt worden seien. Bethmann betonte aber auch 
in der Folge die werbende Kraft eines milden Friedensschlusses auf die 
Kleinstaaten, dessen günstige kriegspolitische Folgen für die Mittelmächte 
zur Zeit von ihren Feinden nicht nur vielfach erörtert, sondern sogar 
ernstlich befürchtet wurden. Wien dagegen verschloß sich diesen sicher¬ 
lich nicht unbegründeten Erwägungen; es beabsichtigte, Montenegro zwar 
unter der dermaligen Dynastie, aber nur als Binnenstaat, beiläufig mit 
den Grenzen, die im Berliner Vertrage von 1878 festgesetzt worden 
waren, fortbestehen zu lassen; eine geheime Militärkonvention, eine Zoll¬ 
union, sowie gleiches Münz- und Währungssystem sollten es jedoch 
politisch, militärisch und wirtschaftlich an die Donaumonarchie binden. 
Die Eroberung von Nordalbanien 
Die Vorrückung bis an den Skumbi 
Anmarsch und Bereitstellung 
Während die Flieger in den ersten Februartagen ein Zusammen¬ 
schieben der serbischen Kräfte im engeren Hafengebiete von Durazzo und 
deren Verladung bei Tag und Nacht sowie ein Abfluten feindlicher Ko¬ 
lonnen über Kavaja gegen Valona meldeten, verdichteten sich die Nach¬ 
richten, daß Nordalbanien auch von den Italienern geräumt werde. 
In der Tat war die von den Serben eingestellte Verschiebung 
nach Valona (S. 60) am 22. Jänner doch wieder in Fluß gekommen; 
sie wurde von der Timokarmeegruppe gesichert, während die 1. Armee 
Durazzo deckte, wo zuerst die 3. und die 2. Armee eingeschifft wer¬ 
den sollten. Erst als die serbischen Nachhuten in der Nacht auf den 
9. Februar über den Arsen setzten, übernahmen die Italiener die bisher 
verweigerte Sicherung1) des Hafenraumes von Durazzo. Auch von 
Elbasan rückte die KombD. als Nachhut der serbischen Südgruppe 
erst am 9. gegen Valona, wo die Einschiffung schon am 28. Jänner 
begonnen hatte. 
Um den vor Durazzo stehenden Feind noch rechtzeitig fassen zu 
können, forderte die k. u. k. Heeresleitung am 5. Februar das 3. Armee- 
!) Serb. Gstb.W., XIV, 257. 
IV #5
	        
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