Volltext: Die Ereignisse von Jänner bis Ende Juli 4 : Das Kriegsjahr 1916 1 [Textbd.] (4 : Das Kriegsjahr 1916 ; 1 ; [Textbd.] ;)

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Die Eroberung von Montenegro und von Nordalbanien 
Im Küstenstreifen führte FML. Sorsich seine Truppen auf die Höhen 
bei Martinovic. Anschließend erreichten die Brigaden der 47. ID. die 
Straßenhöhen westlich von Bjelosi und Bajee. Nachdem eine Nachrichten¬ 
abteilung der 14. GbBrig. bereits am 13. Jänner nachmittags kampflos in 
Cetinje eingerückt war, wurde die Gruppe Törk noch in der folgenden 
Nacht in die königliche Hauptstadt verschoben. Auf dem nördlichen Flü¬ 
gel des XIX. Korps besetzten die Vortruppen Lottspeichs den Ort Ubli, 
während die Gruppe Zhuber den Raum Grahovo—Nanove sicherte. Im 
Abschnitte des FML. Braun war die Gegend bis über die Höhen östlich 
von Spila frei vom Feinde; auch vor den mobilen Gruppen Bileca und 
Avtovac waren die Montenegriner abgezogen. 
An der Tara dagegen und auf den Höhen südlich von Mojkovac, 
gegenüber der Gruppe Reinöhl, hielt der Feind nach wie vor seine Stel¬ 
lungen; auch im Kampfräume des VIII. Korps fanden die Brigaden der 
59. ID. auf den Talhöhen beiderseits des Lim südlich von Berane noch 
erheblichen Widerstand, und den vorgeschobenen Abteilungen der 
9. GbBrig. blieben die Übergänge nach Andrijevica versperrt. 
Inzwischen konnte die Masse der 57. ID. bis in den Raum von Prizren 
vorgeführt werden; ihre Nachrichtenabteilungen hatten bereits die an 
der Drinstrecke von Firza bis Kula Lums stehenden Sicherungen der 
bulgarischen 3. ID. abgelöst, deren Hauptkraft nunmehr nach Monastir 
(Bitolj) in den Verband der bulgarischen 1. Armee abrückte. Im neu¬ 
eroberten nordalbanischen Gebiete verblieben nur einzelne Abteilungen 
der 3. Bulgarendivision, während in der Westflanke der 1. Armee Ver¬ 
bände der 8. ID. bei Dibra und östlich von Elbasan sicherten. 
Bei allen bisherigen Erfolgen der k. u.k. 3. Armee vermißte aber 
die öst.-ung. Heeresleitung den nach der operativen Lage gebotenen 
Druck auf die montenegrinische Nordfront, wobei der Schwerpunkt über 
Kolasin und gegen die Landesmitte, den Raum von Savnik, zu legen ge¬ 
wesen wäre. Wegen der zur Zeit so trostlosen Nachschublage war aber 
ein Vormarsch stärkerer Verbände der 62. und der 53. ID. erst anfangs 
Februar zu gewärtigen, wobei überdies die an die mittlere Piva vor¬ 
geführten Kräfte nur von Niksic aus zu versorgen gewesen wären. Selbst 
bei einem Rückzug des Feindes aus dem Taraabschnitte war wegen des 
körperlichen Zustandes der notleidenden Landsturmtruppen auch zur 
Stunde nur eine Verfolgung mit schwächeren Kampftruppen und nur 
ohne Rücksicht auf deren Versorgung möglich. 
Soweit die allgemeine Lage des montenegrinischen Heeres nach 
Kampf und Aufklärung zu beurteilen war, konnte das 3. Armeekmdo.,
	        
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