Volltext: Die Ereignisse von Jänner bis Ende Juli 4 : Das Kriegsjahr 1916 1 [Textbd.] (4 : Das Kriegsjahr 1916 ; 1 ; [Textbd.] ;)

Heftige Kämpfe bei Monfalcone 
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Besserung der Lage geführt. Dazu fehlte es aber an Truppen. Die 
106. LstlD., die bis zu den Adriawerken und auf dem Rücken von Mon¬ 
falcone vorgedrungen war, war seither äußerst ungünstig eingenistet. 
Schon vom 5. Juni an, gleichzeitig mit dem Beginn der großen 
russischen Angriffe im Nordosten, war auch die italienische Artillerie- 
und Minenwerfertätigkeit am Isonzo recht lebhaft geworden. Am 10. 
kam es bei der 17. ID., am 13. bei Monfalcone zu schwächeren feind¬ 
lichen Vorstößen, die im Abwehrfeuer zusammenbrachen. Am Abend 
des nächsten Tages eröffnete die gesamte Artillerie hinter dem Süd¬ 
flügel der italienischen 3. Armee schlagartig ein überaus heftiges Feuer 
gegen den Abschnitt der 106. LstlD., das sich alsbald zu einem regel¬ 
rechten Trommelfeuer steigerte. In der einbrechenden Dunkelheit grif¬ 
fen die Sturmkolonnen der italienischen 14. ID. und der 4. KD. die 
Stellungen an und vermochten in mehreren Abschnitten einzudringen. 
Am erbittertsten wurde um die Gräben auf der Höhe -<¡>-70 östlich von 
Selz gerungen. Abteilungen des Jiciner LstlR. 11 hielten diesen Ab¬ 
schnitt fest, nachdem sie den Feind dreimal im Handgemenge aus den 
Gräben zurückgeworfen hatten. 
Auch auf dem Südflügel der 106. LstlD. war der italienische An¬ 
griff bis zum Einbruch in unsere Vorstellungen bei den Adriawerken 
gediehen. Da eine Unterstützung der vom Feinde umfaßten schwachen 
Besatzung durch das auf den dammartigen Verbindungswegen liegende 
Sperrfeuer ausgeschlossen war, mußten sich deren Reste im Dunkel der 
Nacht auf die Hauptstellung bei Bagni zurückziehen. 
Länger dauerte das Ringen auf dem Karstrücken nördlich von 
Monfalcone. Hier hatte eine Brigade der italienischen 14. ID. ange¬ 
griffen; sie war in drei Kompagnieabschnitte der von uns im Mai ge¬ 
wonnenen feindlichen Stellung eingedrungen. Bis zum Morgen gelang 
es dem Egerländer LstlR. 6, einen Teil der Gräben zurückzugewinnen. 
Aber die Lage der Landstürmer, die große Verluste erlitten hatten, 
blieb trotzdem äußerst schwierig. Der vom Kommando der 111. Lst- 
IBrig. mit Teilen des k. k. LstlR. 25 beabsichtigte Gegenangriff konnte 
nach entsprechender Vorbereitung erst am 16. Juni durchgeführt werden. 
Als es so weit war und die Batterien mit dem Wirkungsschießen be¬ 
gonnen hatten, legte auch die an Zahl stark überlegene Artillerie der 
Italiener ihr zusammengefaßtes Feuer auf den heißumstrittenen Fels¬ 
rücken, so daß die zum Angriff bereitgestellten Truppen schon mit er¬ 
heblichen Verlusten in den Kampf traten. Da der folgende Angriff nicht 
durchzudringen vermochte, mußte er in der Nacht auf den 17. Juni
	        
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