Volltext: Die Ereignisse von Jänner bis Ende Juli 4 : Das Kriegsjahr 1916 1 [Textbd.] (4 : Das Kriegsjahr 1916 ; 1 ; [Textbd.] ;)

Kleinkrieg im Ortler- und im Adamellogebiet 
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Begebenheiten an den übrigen Abschnitten 
der Südwestfront 
H i e zu Beilage 2 8 
Gefechte an den Tiroler Nebenfronten 
Zur gleichen Zeit, da in Südtirol, ausgelöst durch die öst.-ung. 
Frühjahrsoffensive, heiße Kämpfe tobten, dauerte an der Tiroler West- 
und Ostfront der Stellungskrieg an, der nur an einzelnen Frontteilen 
durch größere italienische Unternehmungen, die Ablenkungszwecken 
dienen sollten, unterbrochen wurde. 
Im Ortler- und Adamellogebiet begann mit Eintritt der besseren 
Jahreszeit der gewohnte Kleinkrieg in Schnee und Eis. Im Gletscher¬ 
gebiet des Ortler verstand es die 53.HaBrig., in unermüdlicher Tätig¬ 
keit weitere Erfolge auf dem Hochkamm die Grenze entlang zu errin¬ 
gen. Schon am 14. Juni war es gelungen, zwei wichtige Hochspitzen zu 
nehmen. Mit Unterstützung eines mühsam auf den Ortler gebrachten 
Gebirgsgeschützes wurde das Unternehmen fortgesetzt und am l.Juli 
die Kristallspitze (3480 m) gewonnen, von der aus sich ein wertvoller 
Ausblick auf Bormio eröffnete. Die Wirkung des Ortlergeschützes, dem 
im Juli eine zweite Gebirgskanone zugesellt wurde, gestaltete die Lage 
der Italiener auf den Hochpässen südlich vom Ortler so schwierig, daß 
sie auch auf diesen nur einige Beobachter belassen konnten1). 
In den Judicarien und im Abschnitt Riva flackerten nur kleinere 
Gefechte auf, in denen beide Parteien einander möglichst viel Abbruch 
zu tun versuchten. 
In den Dolomiten entbrannten zeitweise heftige Kleinkämpfe. So 
wurden die öst.-ung. Gletscherstellungen auf dem Kamm und den Nord¬ 
abfällen der Marmolata häufig das Ziel heftigen Feuers und energisch 
geführter Angriffe. Am 18. Juni und am 3. und 4. Juli tobten in dieser 
Eiswelt schwere Kämpfe; doch wies das hier fechtende mährische Lst- 
IBaon. 159 alle Angriffe der Alpini ab. 
Kampfhandlungen größeren Umfanges entwickelten sich seit dem 
5. Juni beiderseits der Straße Cortina d'Ampezzo—Toblach (Strada 
x) Das Ortlergeschütz wurde in zwei Tagen von seinem 1598 m hoch gele¬ 
genen Standpunkt in die auf 3860 m Höhe ausgemittelte Stellung gebracht. Der Trans¬ 
port des zweiten Geschützes wurde in einem Tage bewerkstelligt (Lempruch, 
Der König der deutschen Alpen und seine Helden [Stuttgart 1925], 47).
	        
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