Volltext: Die Ereignisse von Jänner bis Ende Juli 4 : Das Kriegsjahr 1916 1 [Textbd.] (4 : Das Kriegsjahr 1916 ; 1 ; [Textbd.] ;)

Die Italiener erobern den Stützpunkt Cavallazza 
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Juni die bisher in den Großkampf noch nicht einbezogene Fleimstal- 
front bewachten. 
Die geplante italienische Offensive sollte den Gegner überraschen1), 
aber die Vorbereitungen blieben der öst.-ung. Führung nicht verborgen. 
Das geänderte Verhalten des Feindes, Truppenanmärsche, starker Kraft¬ 
wagenverkehr auf der Dolomitenstraße, das Auftreten neuer Batterien 
und die zunehmende Kampftätigkeit trugen ebenso bei, Klarheit zu 
schaffen, wie die Nachrichten, die italienischen Funksprüchen entnom¬ 
men wurden. Die Kämpfe bei der 11. und der 3. Armee und der Man¬ 
gel an Reserven ermöglichten vorerst nur die Zuführung der bescheide¬ 
nen Kraft von 2 */2 Bataillonen und 24 Geschützen an die bedrohte Front. 
Ihnen folgte am 19. Juli, als sich die Nachrichten über einen bevor¬ 
stehenden italienischen Angriff aus dem Primör häuften, das Radfahrer¬ 
bataillon Mjr. Schönner. Mit dem Einsatz der letzten Reserve, der im 
Etschtal und im Suganatal rastenden 57. ID., zögerte das Heeresgrup- 
penkmdo. begreiflicherweise, bis sich der italienische Angriff aus¬ 
sprechen mochte; denn dieser konnte ebensogut im Suganatal losbrechen. 
Am 19. Juli standen die Stellungen des Rayons IV unter lebhaftem 
Geschützfeuer, das namentlich gegen den C. di Bocche, die Cavallazza 
und den Colbricon zu größerer Heftigkeit anwuchs und auch am 20. Juli 
gleiche Stärke bewahrte. Der schon für diesen Tag geplante italienische 
Angriff gegen die Cavallazza unterblieb, da dichte Nebelschwaden den 
Rollepaß verhüllten. Am 21. Juli setzte dann endlich das italienische 
IX. Korps zum Sturme an. Von der 17. ID. hatte eine Gruppe in der 
Stärke eines Regiments die Front C. di Costabella—Fanghosteilung zu 
binden, eine über den P. Valles vorbrechende Brigade den C. di Bocche 
anzugreifen, eine weitere Brigade vom Rollepaß gegen Paneveggio vor¬ 
zustoßen, ein Bataillon von Norden gegen die Cavallazza einzuschwen¬ 
ken. Von der Gruppe Ferrari gingen sechs Bataillone von Osten und 
Süden, ein Bataillon von Südwesten gegen die Cavallazza vor, drei Ba¬ 
taillone wendeten sich gegen den P. Colbricon und die Höhe Colbricon 
A 2604; gegen den Fassanerkamm stießen starke Alpinipatrouillen vor. 
Während die italienischen Angriffe gegen den C. di Bocche keinen 
Raum gewannen, und sich die im oberen Travignolotal vorgehenden 
Kolonnen lediglich im Gelände vor der Abwehrstellung festsetzten, 
erlag die schwache Besatzung der Cavallazza (IV2 Kompagnien, 8 Ma¬ 
schinengewehre, 2 alte Feldkanonen), die schon seit zwei Tagen im hef¬ 
tigsten Feuer stand, um 3h nachm. dem umfassenden Angriff von drei 
x) Cadorna, La guerra, I, 254. 
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