Volltext: Die Ereignisse von Jänner bis Ende Juli 4 : Das Kriegsjahr 1916 1 [Textbd.] (4 : Das Kriegsjahr 1916 ; 1 ; [Textbd.] ;)

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Die Südwestfront und der Balkan bis Ende Juli 1916 
Verluste waren gering, obzwar schon bis Mittag 30.000 Geschoßein¬ 
schläge geschätzt wurden. Um 3h und um 5 h nachm. scheiterten Angriffe 
von drei bis vier Alpinibataillonen gegen den Mt. Campigoletti und 
nördlich vom Mt. Chiesa; des öfteren kämpfte dabei Mann gegen Mann. 
In der Korpsmitte wurden die neuen Riegelstellungen des Verteidi¬ 
gers westlich der Cra. Zebio durch das Massenfeuer der italienischen 
Artillerie — die Italiener hatten wieder Gebirgsgeschütze auf wenige 
hundert Schritte herangebracht — und die zusammengefaßte Wirkung 
zahlreicher Minenwerfer nahezu vollständig zerstört, so daß der Feind 
hier neuerlich in die Front dreier Kompagnieabschnitte eindringen konnte. 
Gegen diesen Einbruch wurde abermals ein Gegenangriff der Nahreser¬ 
ven eingeleitet, der aber zunächst nicht durchdrang, da die Italiener am 
23. Juli neuerlich zum Stoß ansetzten, um den Einbruch zum Durch¬ 
bruch auszubauen. An diesem Tage brachen Angriffe gegen die Front 
der 20. IBrig. auf den Hängen des Mt. Zebio unter schweren Verlusten 
zusammen; bei der Abwehr taten sich die Egerländer des Bataillons 11/73 
besonders hervor. Auch westlich der Cra. Zebio wurde der Massenstoß 
aufgefangen, wobei den Verteidigern zustatten kam, daß italienische Bat¬ 
terien zu kurz schössen und ihre eigenen Linien trafen. Der nun ein}- 
setzende Gegenangriff stellte bis zum 24. Juli abends die Lage wieder 
her und brachte die verlorenen Gräben bis auf ein kurzes Stück in den 
Besitz der Verteidiger zurück. 
Inzwischen hatten die Kämpfe auch auf dem Nordflügel des k. u. k. 
III. Korps ihre Fortsetzung gefunden. Hier hatte am 23. Juli das italie¬ 
nische Vorbereitungsfeuer in den frühen Morgenstunden wieder ein¬ 
gesetzt und alsbald größte Heftigkeit angenommen. Die wacker aus¬ 
harrenden Truppen der 12. IBrig. — an den Brennpunkten standen das 
FJB. 7 und Teile des IR. 17 — empfanden das Massenfeuer weitaus 
stärker als in der Hölle des Mt. S. Michele in der dritten und vierten 
Isonzoschlacht. Zwischen 6h und 10h vorm. scheiterten drei Angriff e von 
vier bis fünf Alpinibataillonen gegen den Raum des Mt. Campigoletti. 
Ebenso mißlang in den Abendstunden ein bei Regen und Nebel versuch¬ 
ter italienischer Überfall. 
Gegen diesen Abschnitt hielt auch am 24. Juli das schwere feind¬ 
liche Geschützfeuer an. In den Feuerpausen erneuerten die Italiener 
viermal ihre Anstürme gegen den Mt. Campigoletti und versuchten auch, 
entlang des Grenzkammes gegen das FJB. 9 vorzustoßen. Wiederum 
brachen alle Angriffe unter schweren Verlusten der Alpini zusammen, 
bis sie nach 10h vorm. in ihre Ausgangsstellungen zurückfluteten. Die
	        
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