Volltext: Die Ereignisse von Jänner bis Ende Juli 4 : Das Kriegsjahr 1916 1 [Textbd.] (4 : Das Kriegsjahr 1916 ; 1 ; [Textbd.] ;)

Ablenkungsangriffe der Italiener im Suganatal 
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Minenwerfer bemerkbar. Die kurze Spanne Zeit, die bis zum Wieder¬ 
beginn der italienischen Angriffe verstrich, hatte es dem III. Korps nicht 
ermöglicht, die Stellungen im harten Felsboden ausreichend auszubauen. 
Es waren zumeist 50 bis 100 cm tiefe, durch Aufhäufung von Felsklötzen 
verstärkte Gräben, in denen der Verteidiger den neuerlichen Angriffen 
entgegentreten sollte. Da das Bohren der Deakungsstollen meist erst 
begonnen worden war, suchten die Reserven in den hier zahlreichen 
Felsspalten Schutz gegen das feindliche Feuer. Die Drahtverhauewaren 
noch ungenügend breit. Es war nach alldem nicht zu wundern, wenn 
das III. Korps in der Abwehrschlacht schwere Einbuße erlitt. Auch 
konnte der Angreifer, der hartnäckig und keine Verluste scheuend 
vorstieß, stellenweise in die Abwehrfront eindringen. Diese örtlichen 
Einbrüche mußten durch den Verteidiger im Handgemenge oder im 
Gegenangriff abgewehrt werden. 
Der italienische Großangriff wurde durch Ablenkungsversuche in 
der Val Sugana und im Gebirge nördlich davon eingeleitet. Schon am 
l.Juli stießen zwei italienische Bataillone auf den Osthängen des Ci- 
varón südlich der Brenta vor; am 5. Juli scheiterte ein Vorstoß der 
Italiener im Tale. 
Am Nordflügel des k. u. k. XVII. Korps, wo die Calamentogruppe 
mit schwachen Abteilungen Postierungen auf dem Cenon behauptete, 
griffen am 3., 4. und 5. Juli vier bis fünf italienische Bataillone heftig 
an. Die Angriffe wurden zwar abgewehrt, forderten aber die Zurück¬ 
nahme der Calamentogruppe in die Hauptstellung westlich von der Val 
Campello, weil hier der Anschluß an die Fassanerfront verbürgt war. 
Ihren Ablenkungszweck hatten diese Kämpfe nicht erfüllt, denn sie 
hatten nur zum Einsatz eines Bataillons der hinter der Val Suganafront 
stehenden 55. IBrig. geführt. 
Die am 4. Juli abgehorchten italienischen Funksprüche lieferten den 
Beweis, daß der erwartete Großangriff auf den Hochflächen bevorstehe. 
Die Lage war für die k. u. k. 3. Armee bei ihrem Mangel an Re¬ 
serven gewiß nicht rosig; aber man konnte damit rechnen, daß auf ita¬ 
lienischer Seite eine Anzahl von Brigaden, die in den vorangegangenen 
Kämpfen schwere Blutopfer gezollt hatten, abgekämpft und daher nicht 
mehr voll zu zählen waren. Eine Patrouille des steirischen SchR. 26 
in der Stärke von einem Offizier und sechs Mann hatte am 2. Juli bei 
einer Vorfeldunternehmung vier Offiziere und 262 Mann gefangenge¬ 
nommen; ebenso war ein Handstreich von Infanterie und oberösterrei¬ 
chischen Freiwilligen Schützen auf den Nordhängen des Grenzkammes
	        
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