Volltext: Die Ereignisse von Jänner bis Ende Juli 4 : Das Kriegsjahr 1916 1 [Textbd.] (4 : Das Kriegsjahr 1916 ; 1 ; [Textbd.] ;)

Einrücken der Russen in Brody 
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konnte erst am 27. nachmittags nach Bordulaki folgen, da die Truppen 
der 33. ID. erst durch Kräfte der deutschen 22. ID. freigemacht wen¬ 
den mußten. GO. Linsingen beabsichtigte auf Wunsch der k. u. k. Heeres¬ 
leitung und im Einverständnis mit Falkenhayn, die Masse der deutschen 
10. LD. über Wladimir-Wolynski nach Lemberg weiterrollen zu lassen. 
Die Schlacht bei Brody nahm in der Nacht auf den 27. ihren Fort¬ 
gang. Östlich der Straße Leszniów—Brody liefen die Regimenter des 
XXXII. Russenkorpsx) in dichten, tief gegliederten Wellen neuerlich 
Sturm und brachen östlich von Koniuszków in die Stellungen der Gruppe 
Kratky ein. Sechs Bataillone der 106. LstlD. schlugen im Verein mit dem 
heldenmütig fechtenden IR. 84 den Feind aus den Gräben wieder hin¬ 
aus2). Gegen 4h früh, zwischen 8h und 10h vorm. und um Mittag erfa߬ 
ten nach heftigstem Artilleriefeuer neue Angriffe die Front zwischen 
Gaje Lewiatynskie und Koniuszków. Russische Reiterei stand in den 
Wäldern südlich von Leszniów zum Nachhauen bereit. Mit Hingabe 
fochten die Infanterieregimenter 4, 84 und 19 sowie die k. k. Land- 
sturminfanterieregimenter 1 und 32. Es wurde mit Handgranaten und 
mit Kolben gekämpft und der Feind, wo er einbrach, hinausgeschlagen. 
Bis 4h nachm. zerschellten alle russischen Angriffe. Dann brachte 
ein frischer Massenstoß an der Straße Radziwilow—Brody die ent¬ 
scheidende Wendung. Die dortige Verteidigungslinie der Gruppe Kosak 
wurde zertrümmert. Alle Versuche, die Lage wieder herzustellen, waren 
vergeblich. Die Russen erweiterten den Einbruch. Die 49. IBrig. wurde 
trotz tapferer Gegenwehr nach Südein abgedrängt. Die geworfenen 
Truppen mußten Brody preisgeben. Am Abend! gingen die stark ge¬ 
lichteten Bataillone Kosaks in die Riegelstellung Makutrahöhe, Gaje 
Starabrodzkie, Smólno zurück, was auch die Zurücknahme des rechten 
Flügels der 25. ID. hinter die Boldurka bedingte. 
In der Nacht auf den 28. Juli flaute der Kampf ab. Die Russen, 
die bei ihren Massenangriffen Tausende zum Opfer gebracht hatten, 
drängten nicht nach. Doch am Morgen rückte ein Regiment des russi¬ 
schen XVII. Korps in Brody ein3). Die feindliche Infanterie und Rei¬ 
terei schoben sich im Laufe des Tages an die neue Front der Gruppe 
Kosak heran. Bei Gaje Starabrodzkie entwickelten sich neue Kämpfe. 
FML. Kosak meldete, daß sich seine zusammengeschmolzenen Regimen¬ 
ter in den nur flüchtig ausgebauten Gräben nicht würden halten kön- 
*) Giltschewskij, 128 ff. 
2) Michel und Wohl, 197 ff. 
3) Klembowski, 81. 
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