Volltext: Die Ereignisse von Jänner bis Ende Juli 4 : Das Kriegsjahr 1916 1 [Textbd.] (4 : Das Kriegsjahr 1916 ; 1 ; [Textbd.] ;)

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Die Offensive der Russen im Sommer 1916 
Gruppe FML. Rudolf Krauss hatte sich in der Nacht auf den 23. ohne 
Zwischenfall in die Befestigungen am Tartarenpaß zurückgezogen. Ihr 
gegenüber waren die Feinde nicht über den Gipfel beiderseits von 
Jablonica und über die Kiczera weiter vorgerückt. 
Am 24. Juli gab GO. Pflanzer-Baltin, der sich auf die Kopilas be¬ 
geben hatte, dem FML. Brudermann die Befehle für den Angriff. Als 
Hauptstoßgruppe hatte die 68. IBrig. — sie zählte allerdings nur 4 Ba¬ 
taillone und 6 Batterien — über die Ludowa Höhe A 1466 und über die 
Bergrücken östlich des Czarny Czeremosz vorzugehen. Die Schützen¬ 
divisionen der 3. KD. sollten den Talstoß über Jawornik auf Zabie führen. 
Je ein Reiterregiment hatte den Angriff rechts und links zu begleiten. 
Am 26. früh traten die 68. IBrig. und die 3. KD. an. Die Angreifer 
vermochten von der Kopilas und von dem Grenzkamm östlich und 
westlich davon etwa drei bis vier Kilometer durch den Hochwald vor¬ 
wärtszukommen. Vorausgesandte Stoßtrupps drangen auf dem rechten 
Ufer der Czarny Czeremosz in die russische Vorpostenlinie ein, wurden 
aber durch feindliche Gegenangriffe wieder zur Umkehr gezwungen. 
Am 25. in der Früh setzte die Gruppe FML. Brudermann die Vor¬ 
rückung fort und erreichte um Mittag nach mühevollem Abstieg die 
Tiefe des Czeremosztales. Weiter gelangte der Angriff der 68. IBrig. 
wegen der großen Ermüdung der Truppen nicht. Teile der 3. KD. 
stiegen noch im erfolgreichen Kampfe mit russischen Vortruppen den 
steilen Abhangrücken der Baba Ludowa empor und besetzten den Gipfel 
der Kamieniec. Gegen Abend versuchten die Russen den Gegner wieder 
in das Czeremosztal herabzuwerfen. Das tapfere DR. 3 vermochte aber 
den mühsam erzielten Raumgewinn zu behaupten1). 
Am 27. früh arbeitete sich die 68. IBrig., unterstützt von der 
3. KD., auf den von der Ludowa nach Nordwesten streichenden Rücken 
empor. Die ermüdeten Truppen Brudermanns konnten aber nicht in die 
russischen Hauptstellungen eindringen. Am Nachmittag wurden die auf 
den Höhen nördlich von Szybeny stehenden Sicherungsabteilungen ge¬ 
worfen. Die Artillerie konnte in dem unübersichtlichen Waldgelände 
nicht zur Wirkung kommen. Regen und Nebel nahmen jede Sicht. Unter 
dem schlechten Wetter hatten die Streiter schwer zu leiden. Auch mach¬ 
ten sich große Verpflegsschwierigkeiten geltend. FML. Brudermann mel¬ 
dete seinem Armeekommandanten die schwierige Lage. GO. Pflanzer- 
Baltin forderte Ausharren in der jetzigen Stellung. Es sollte der Nebel 
für einen überfallsartigen Bajonettangriff auf die russischen Höhenstel- 
!) Sacke n, 408 f,
	        
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