Volltext: Die Ereignisse von Jänner bis Ende Juli 4 : Das Kriegsjahr 1916 1 [Textbd.] (4 : Das Kriegsjahr 1916 ; 1 ; [Textbd.] ;)

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Die Offensive der Russen i'm Sommer 1916 
(VIII. und das aus der Gruppe Snjaric neugebildete I. Korps) sowie die 
Gruppen Hadfy und Kraewel als neue 3. Armee. GO. Pflanzer-Baltin 
verlegte sein Hauptquartier nach Máramaros-Sziget. 
Führerentschlüsse bei Feind und Freund 
(19. bis 21. Juli) 
Die Stawka hatte durch die am 9. und 15. Juli erlassenen Befehle 
die entscheidungsuchende Kriegshandlujtig des Sommerfeldzuges dem 
Führergeschicke Brussilows anvertraut (S. 609 und 615). Nach Ansicht 
Alexejews konnte die deutsche Ostfront, die durch einen Stirnangriff 
nicht zu zertrümmern war, nur mehr aus der Flanke über Kowel—Ko- 
brin ins Wanken oder zum Einsturz gebracht werden. Der Fall des 
deutschen Südflügels mußte auch das Los des öst.-ung. Heeres besie¬ 
geln. Diesem einen Ziel sollte alles, was an Kräften nördlich des Pri- 
piatj verfügbar war, dienen. Durch den Einsatz der Garde allein glaubte 
Alexejew der Südwestfront schon eine bedeutende Überlegenheit gegen 
die Streiterzahl der Mittelmächte zu verschaffen. Sein Stab wie jener 
Brussilows errechneten einen Überschuß von 290.000 Gewehren gegen¬ 
über den Verbündeten1). Diese Übermacht ließ sich durch den Zuschub 
freiwerdender Truppen, vor allem von der benachbarten Westfront, 
noch steigern. Gen. Ewert war bereits am 12. Juli verständigt worden, 
daß er das III. Korps an Gen. Lesch zurückzugeben und das IV. sib. an 
die Südgrenze zu stellen habe2). 
Am 17. Juli meldete sich Gen. Bezobrazow, der Befehlshaber der 
Gardearmeeabteilung, im Hauptquartiere Brussilows. Nun mußte über 
die Verwendung der Garde beim Angriff auf Kowel und damit über 
den Angriff der gesamten Heeresfront entschieden werden. Wegen des 
überaus ungünstigen Geländes beiderseits des Schienenweges Rowno— 
Kowel schlug Bezobrazow nach persönlichem Augenschein am 19. vor, 
seine Armee über Niemir—Rajmiesto in der Richtung auf Ozierany an- 
1) Nach K'lembo wski, 80, stellte man folgendes Kräfteverhältnis auf: 
3., 8. Armee und Garde .... 247.000 Gewehre gegen 114.000 der Verbündeten 
11. Armee 163.000 „ „ 131.000 „ „ 
7. Armee 157.000 „ „ 87.000 „ „ 
9. Armee 144.000 „ „ 89.000 „ „ 
Summe . . 711.000 Gewehre gegen 421.000 der Verbündeten 
2) Klembowski, 76. — Zajon-tschkowskij, 48.
	        
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