Volltext: Die Ereignisse von Jänner bis Ende Juli 4 : Das Kriegsjahr 1916 1 [Textbd.] (4 : Das Kriegsjahr 1916 ; 1 ; [Textbd.] ;)

Meinungsstreit über Einsatz der 34. ID. 
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genden Russen südlich davon zum Stehen gebracht werden. Bei Wo- 
rochta und weiter südöstlich hielt die 202. HIBrig. noch fest. Die 3. KD. 
war nahe daran, bei Zabie feindlichem Drucke zu erliegen. 
Doch war jetzt bereits die 34. ID., FML. Rudolf Krauss, nach Má- 
ramaros-Sziget im Anrollen. Mit Rücksicht auf die Lage bestimmte GO. 
Pflanzer-Baltin das IR. 101, einen Teil der leichten Artillerie und die 
schweren Batterien dieser Division als Verstärkung für die bedrängte 
8. Kavallerie division. Die nur aus vier Bataillonen und vier Batterien 
bestehende 68. IBrig. sollte nach F. Vissó weiterbefördert, das zuletzt 
anrollende IR. 29 der 67. IBrig. als Armeereserve in Rahó ausgeladen 
werden. Wohl oder übel mußte sich das Heeresgruppenkmdo. Erzherzog 
Karl Franz Joseph mit diesen Maßnahmen einverstanden erklären, ob¬ 
wohl man in Chodorow beabsichtigt hatte, die 34. ID. geschlossen über 
die Kopilashöhe und Zabie in der Stoßrichtung auf Kosów einzusetzen. 
Am 17. Juli meldete GO. Pflanzer-Baltin, daß er auch das IR. 29 
nach F. Vissó heranziehen werde, um mit möglichst starken Kräften der 
34. ID. den auf Borsa vorgedrungenen Feind über das Waldgebirge auf 
Jalowiczora in das Tal des Bilyj Czeremosz zurückzuwerfen. Das 
Heeresgruppenkmdo. nahm diesem Vorhaben gegenüber einen ableh¬ 
nenden Standpunkt ein. Einmal aus dem Grunde, weil es die 34. ID. 
nicht in einer Stoßrichtung ausspielen lassen wollte, aus der sie später 
bei. einem etwaigen Angriff der neuzubildenden 3. Armee nicht mit¬ 
wirken konnte. Dann hegte das Heeresgruppenkmdo. nicht unberech¬ 
tigte Zweifel, ob der 34. ID., die keine Gebirgsartillerie hatte, in dem 
unwegsamen Waldgebirge ein Erfolg blühen werde. Man war sich auch 
noch nicht klar darüber, ob die Russen gegen Borsa einen ernsten An¬ 
griff führten. Nach Auffassung des Heeresgruppenkmdos. schien sich der 
Hauptdruck des Feindes gegen den Tartarenpaß zu richten. Das zuletzt 
anrollende IR. 29 dürfe daher nicht nach Borsa abgezweigt werden. 
Demgegenüber machte GO. Pflanzer-Baltin geltend, daß er zu¬ 
nächst für die Sicherheit der Straße Kirlibaba—Prislopsattel—F. Vissó, 
eine sehr wichtige Rochadelinie der 7. Armee, zu sorgen habe. Der 
auf Borsa vorgebrochene Feind bedrohe das XI. Korps und das Ka¬ 
valleriekorps Brudermann in Flanke und Rücken. Sei der Feind dort 
über den Gebirgswall geworfen, so würden die auf Borsa abgelenkten 
Streitkräfte ohnehin sogleich in den Kampfraum des Kavalleriekorps 
Brudermann geführt werden. Das IR. 29, dessen Eintreffen erst am 
20. zu erwarten sei, würde, wie ursprünglich beabsichtigt, nach Rahó 
gefahren werden.
	        
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