Volltext: Die Ereignisse von Jänner bis Ende Juli 4 : Das Kriegsjahr 1916 1 [Textbd.] (4 : Das Kriegsjahr 1916 ; 1 ; [Textbd.] ;)

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Die Offensive der Russen im Sommer 1916 
Süden verhindern sollte. Durch diese doppelte Umfassung hoffte Sacha- 
row die vorgeprellte Kraftgruppe der Verbündeten vernichtend zu 
treffen. Um den Angreifern die rechte Flanke zu decken, hatte das 
VIII. Korps in die Linie Pustomyty—Zwiniacze vorzukommen; das 
XXXII. Korps wurde verhalten, den Gegner zu binden1). 
Wenn am 16. früh die russischen Kanoniere an der Front der öst.- 
ung. 4. Armee die Stellungen des Korps Szurmay stärker unter Feuer 
nahmen, das sich dann auch auf das X. Korps ausdehnte, so entsprang 
das erhöhte Gefechtstreiben hier offenbar der gleichen Absicht, die Auf¬ 
merksamkeit des Gegners vom Nachbarraume abzulenken. Knapp nach 
Mitternacht waren bei Watyn sogar einige Kompagnien des IR. 90 der 
11. ID. von Russen durch eine Kriegslist überrumpelt worden, doch 
hatte der Zwischenfall keine nachhaltige Wirkung, und der Graben 
wurde von den Eindringlingen bald gesäubert. \ 
Als am 16. der Morgen graute, schritten die Truppen Sacharows 
zum Angriff. Der Sturmblock des V.sib. Korps, die 50. ID., rechts von 
der 15. des VIII. Korps2) und links von der 10. des V.Korps begleitet, 
überrannte die ungarischen Landstürmer der k. u.k. 61. ID. sowie Teile 
der 7. KD. und drang über Ulgowka rasch nach Süden vor. Zwischen 
den Streitkräften Leonhardis und der Masse Falkenhayns gähnte eine 
breite Kluft. FML. Leonhardi brachte seinen mit Resten der 61. ID. ver¬ 
mengten rechten Flügel, gestützt durch einige deutsche Bataillone, in 
der Linie Pustomyty-—Zwiniacze zum Stehen. Ein Gegenstoß, den der 
Führer der GKBrig. mit gesammelten öst.-ung. und deutschen Truppen 
unternehmen sollte, mußte bald aufgegeben werden, da sich der Feind 
nördlich von Ulgowka verstärkte. Der linke Flügel der 48. ID., die 
ll.GbBrig., war durch den Anprall der Russen in der Flanke gepackt 
und stark erschüttert worden. Es gelang aber, während die 12. GbBrig. 
rechts an die Deutschen angeschlossen blieb, nach 6h früh südlich von 
Gubin mit der Divisionsreserve eine nach Nordwesten gerichtete, schütter 
besetzte Hakenstellung zu bilden und Mie 10. Russendivision aufzuhal¬ 
ten3). Vom Südflügel dieser zurückgebogenen Front sollte GM. Runckel 
mit Kräften seiner 43. RD. und der 22. ID. einen Gegenangriff gegen 
1) Nadeschnij, Der Kampf der russischen 10. ID. bei Luck im Juli 1916 
(in russ. Sprache, Moskau 1926), 6 ff. — G i 11 s c h e w s k i j, 111. 
2) Winogr adsky, 189. 
3) Nadeschnij, 19 ff. — Um die Einrichtung der Widerstandslinie machte 
sich der Generalstabsoffixier der 11. GbBrig., Hptm. d. Gstbskorps Friedrich Krömer, 
durch selbständig und verantwortungsfreudig getroffene Anordnungen verdient. 
Hiefür wurde ihm das Ritterkreuz des Militär-Maria Theresien-Ordens verliehen.
	        
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