Volltext: Die Ereignisse von Jänner bis Ende Juli 4 : Das Kriegsjahr 1916 1 [Textbd.] (4 : Das Kriegsjahr 1916 ; 1 ; [Textbd.] ;)

Aufschub des russischen Angriffes auf Kowel 
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bis zum 15. gemachten Wahrnehmungen das Vorhaben des Feindes 
nicht ergründen. Eine Anfrage des Heeresgruppenkmdos., ob und gegen 
welchen Frontteil russische Angriffe zu erwarten seien, beantwortete 
GO. Tersztyánszky dahin, daß Anzeichen, die auf einen nahe bevor¬ 
stehenden Angriff deuten würden, derzeit nicht vorlägen. Einem An¬ 
stürme, der nicht mit besonderer Wucht und unter keinem außerge¬ 
wöhnlichen Artillerieeinsatze erfolge, sei die 4. Armee gewachsen. GO. 
Puhallo meldete, daß eine ausgesprochene Angriffsabsicht des Feindes 
gegenwärtig zwar nicht erkennbar sei, wohl aber der nächste Stoß die 
Richtung über Brody auf Lemberg nehmen werde. 
Brussilow eröffnete auch am 15. die Offensive gegen Kowel nicht. 
Alexejewr unterstellte ihm an diesem Tage die anrollenden Gardekorps 
und trug ihm auf, diesen Kraftzuschuß durch Teile der Heeresfront 
zu einer neuen Armee auszugestalten. Überdies sollte Gen. Ewert der 
Südwestfront das III. und das IV. sib. Korps überlassen. Nun verschob 
Brussilow das Losschlagen noch weiter, um das Eintreffen der Garde 
abzuwarten, das für die Zeit um den 20. angekündigt war1). Nur die 
9. Armee sollte ihren bisher erfolgreichen Angriff weiterführen und 
vorerst den linken Flügel vorschieben2). 
Ziemlich überraschend setzte am 15. abends gegen den rechten 
Flügel der Armee Tersztyánszky (10. KD. und 70. HID.) russisches 
Geschützfeuer ein. Der bald folgende Infanterievorstoß, der sich gegen 
die inneren Flügel der 11. ID. und der 70. HID. wandte, konnte abge¬ 
wiesen werden. Auch gegen den Abschnitt Zloszewka—Bludów der 
Armeegruppe Marwitz hatte der Feind seit 4h nachm. starkes Artillerie¬ 
feuer eröffnet. Es war der Auftakt zu den bewegten Ereignissen, die 
sich in den kommenden Tagen abspielen sollten. 
Neuerliche Vorstöße der Russen am Koropiec 
(10. bis 15. Juli) 
Hiezu Beilage 24 
Bei der Armee Böhm-Ermolli war es auch in der zweiten Juliwoche 
noch immer zu keinem bedeutenden Angriff der Russen gekommen. Die 
Kampftätigkeit des Feindes beschränkte sich nach wie vor auf Kano¬ 
naden und vereinzelte Vorstöße von Erkundungsabteilungen auf die 
Wehrstellung der Gruppe Kosak. 
1) Klembowski, 76 f. 
2) Zajontschkowskij, 46.
	        
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