Volltext: Die Ereignisse von Jänner bis Ende Juli 4 : Das Kriegsjahr 1916 1 [Textbd.] (4 : Das Kriegsjahr 1916 ; 1 ; [Textbd.] ;)

Neue Angriffsweisungen Brussilows 
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haben, dem gegen Kowel gerichteten Stoße die Südflanke zu decken. 
Die 7. und die 9. Armee, die schon ihrer Lage nach zu einem gemein¬ 
samen Handeln berufen waren, hatten freie Hand erhalten. Sowohl 
Kaledin wie Lesch fanden die ihnen bis zum Losschlagen gewährte Frist 
zu kurz, um für die Angriffe gründliche Vorsorgen treffen zu können. 
Brussilow gestand aber nur einen Aufschub bis zum 15. Juli zu. 
Schon am 12. machte sich am Nordflügel der Heeresgruppe Lin¬ 
singen eine Entspannung der Lage fühlbar. Die Gefechtstätigkeit sank 
im allgemeinen auf Patrouillengeplänkel und Artille rie duelle herab. 
Beim Korps Hauer konnte der angeordnete Truppenwechsel ungehindert 
bewerkstelligt werden. Die gelichteten Regimenter der ll.HKD. wur¬ 
den hinter der Front in Werchy gesammelt. Im Bereiche des Korps Fath 
erheischte der Raum bei Zarecze besondere Obsorge. Der Feind hielt 
die 53. ID. durch gut geleitetes Geschützfeuer nieder und hatte sich 
mit Teilen der 78. ID. bis zum Abend brückenkopfartig am Westufer 
des Stochod eingenistet. Das breite Flußbett, in dem die zumeist seichten 
Wasseradern zahlreiche Inseln umflossen, war kein unüberschreitbares 
Hindernis. Zudem erschwerte dichter Pflanzenwuchs die Übersichtlich¬ 
keit und damit die Bewachung des Uferrandes. Noch während der 
Nacht stellte Gdl. Fath ein Regiment der Korpsreserve und Bernhardi 
ein deutsches Bataillon der 53. ID. zur Verfügung. Am 13. griff GM. 
Pongrácz den Feind an und warf ihn zurück. In den folgenden Tagen 
hörten die Versuche der Russen, sich am westlichen Flußufer weiter aus¬ 
zubreiten, auf. 
Mittlerweile war die deutsche 108. ID. am 12. Juli im Räume 
Griwiatki—Mielnica eingelangt und der Armeegruppe Bernhardi unter¬ 
stellt worden. Das Stabsquartier Bernhardis kam nach Kowel. GLt. 
Clausius hatte seine Division und die deutsche 9. KD. um Kamieñ 
Kaszyrskij—Nujno—Dorotyszcze als Heeresgruppenreserve zu sammeln. 
Ein Auftrag der DOHL., die 108. nebst einer zweiten Division zur Ab¬ 
beförderung bereitzuhalten, nötigten den GO. Linsingen am 13., seine 
Streitkräfte am Nordflügel anders zu gliedern. Die Division Clausius 
hatte am 15. abends den Abschnitt zwischen Stobychwa und der toknica 
zu übernehmen und unter den Befehl des GdK. Bernhardi zu treten. Die 
abgelöste 37. IBrig. wurde als Heeresgruppenreserve bestimmt. In glei¬ 
cher Eigenschaft verblieb die Reiterdivision des GM. Heuduck beider¬ 
seits der Turya. Die ll.HKD. schied aus dem Korps Hauer aus und 
wurde am 15. nach Kowel verlegt, um hier in der Folge durch Ergän¬ 
zungen wieder zu einem schlagkräftigen Verbände aufgefrischt zu wer¬
	        
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