Volltext: Die Ereignisse von Jänner bis Ende Juli 4 : Das Kriegsjahr 1916 1 [Textbd.] (4 : Das Kriegsjahr 1916 ; 1 ; [Textbd.] ;)

Schwierige Lage der Russen bei Mikuliczyn 
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und von Benigni alle im Pruthtale bei Delatyn und auch bei Oslawy 
Biale verfügbaren Reserven in ermüdenden Märschen zur Gruppe Snja- 
ric herangeholt. Es waren dies zwölf Bataillone von vier verschiedenen 
Divisionen, das IR. 9 der 24. ID., das SchR. 21 der 44. SchD., das 
IR. 97 der 36. ID. und Teile der 59. Division. Aus diesen Kräften sollte 
in der Gegend nördlich von tanczyn eine Stoßgruppe unter GM. Jesser 
gebildet und mit ihr am 6. in der Richtung Nordost angegriffen werden. 
Drang der Feind über Majdan Srd. weiter nach Westen vor, so bot sich 
die Möglichkeit, ihn in der Flanke zu fassen. Da nach den vorliegenden 
Meldungen der russische Einbruch bedeutend erschien, erklärte sich 
auch-das 12. Armeekmdo. mit dem geplanten Vorstoß einverstanden. 
Sollte jedoch ein Erfolg ausbleiben und durch weitere russische An¬ 
griffe ein Rückzug nötig werden, dann hatte Pflanzer-Baltin die Orte 
Delatyn und Nadwórna sowie eine Stellung am Woronabach zu halten. 
Am 6. zeitlich früh erneuerte der Russe den Angriff südlich vom 
Pruth. Das Kärntner GbSchR. 1 und das oberösterreichische SchR. 2 
standen fest und schlugen abermals in heldenhaftem Ringen alle An¬ 
griffe ab. Vergebens suchte Letschitzkis Umfassungsgruppe, dem noch 
immer zwischen Oslawy Biale und Sadzawka zäh festhaltenden Süd¬ 
flügel Benignis durch das Gebirge in den Rücken zu kommen. Die 
Russen waren zwar in Mikuliczyn eingedrungen und hatten die wichtige 
Bahnlinie über den Jablonicapaß durchschnitten, sahen sich, aber am 
6. von der 8. KD. von Süden und von der 9. IBrig. von Norden her 
in die Zange genommen. Die k. u. k. Heeresleitung verfolgte die Ent¬ 
wicklung dieser Kämpfe im Hinblick auf die allenfalls mögliche Ein¬ 
kreisung der auf Mikuliczyn vorgebrochenen russischen Gruppe mit 
großer Aufmerksamkeit. Als am Nachmittag ein Höhenrücken nordöst¬ 
lich von Mikuliczyn schon als von unseren Truppen besetzt gemeldet 
wurde, drängte die Heeresleitung auf scharfes Vorgehen und auf Zu¬ 
sammenwirken der zur Vertreibung des Feindes angesetzten Kräfte. 
Dementsprechend wurden die Korps Brudermann und Benigni von 
GO. Pflanzer-Baltin angewiesen. Allein die Kämpfe nahmen in dem 
bewaldeten Gebirgsgelände einen schleppenden Gang. Immerhin konn¬ 
ten von den ermatteten Truppen der 8. KD. und der 9. IBrig. Fort¬ 
schritte erzielt werden. Der Feind wurde bei Mikuliczyn festgehalten, 
und damit ein Einbruch in den Rücken des Korps Benigni verhindert. 
Am 6. vormittags war FML. Erzherzog Karl Franz Joseph mit 
Obst. Waldstätten nach Bohorodczany zum 7. Armeekmdo. gefahren, 
um sich über die Geschehnisse seit dem verhängnisvollen Durchbruche
	        
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