Volltext: Die Ereignisse von Jänner bis Ende Juli 4 : Das Kriegsjahr 1916 1 [Textbd.] (4 : Das Kriegsjahr 1916 ; 1 ; [Textbd.] ;)

Neuerlicher Einbruch der Russen bei Wolczeck 
585 
nitz, ein zweites über Ugly nach Osten vorzuschieben und sich gegen 
mögliche Umgehungen seines Nordflügels aus dem Räume Gradie— 
Dotzyca—Sofianowka zu sichern. Abends war, nachdem auch die 
Bayerndivision ins Gefecht eingegriffen hatte 1), jede Gefahr am linken 
Flügel des II. Korps beseitigt. 
Die bedenkliche Lage des Korps Fath hatte indes den GO. Linsin¬ 
gen bewogen, die ursprünglich zur Armee Woyrsch bestimmte deutsche 
37. IBrig., Obst. v. Roeder (S. 579), als Heeresgruppenreserve auf der 
Bahn nach Maniewicze zu schaffen. Da diese Kraft erst am 7. Juli ver¬ 
wendungsbereit sein konnte, wurde auch der Gegenangriff gegen den 
Raum vor Kolki auf diesen Tag verschoben. Bis dahin sollten die beiden 
öst.-ung. Korps in den besetzten Linien unter allen Umständen ausharren ; 
sodann hatten FML. Kaiser in östlicher und die 37. IBrig., den rechten 
Flügel Faths mitreißend, in südlicher Richtung vorzustoßen. 
Am 6. früh trachteten die Korpsführer Hauer und Fath vor allem, 
ihren Flügelanschluß nördlich der Bahnstrecke bei der geschlagenen 
Polenlegion zu kräftigen. GM. Pongrácz der 53. ID. übernahm den Be¬ 
fehl über die Gruppe Küttner bis zum Orte Wolczeck. Zu ihrer Stützung 
wurden ein Bataillon und eine Batterie der Heeresgruppenreserve auf 
der Bahn vorgezogen und bei Wolczeck eingesetzt. Hauer verstärkte 
die Legion durch die Reiter des HR. 7 und verlegte die noch ver¬ 
bliebenen Teile seiner Korpsreserve (zwei sehr schwache Polenbataillone 
und einige Schwadronen zu Fuß) hinter den Südflügel der 11. Honvéd- 
kavalleriedivision. 
Die Russen hatten die wunden Stellen der gegnerischen Front gut 
erkannt und ließen einerseits von den Polen, anderseits von der 45. SchD. 
des Korps Fath nicht mehr ab. Nach einem Trommelfeuer auf die Stel¬ 
lungen vor Gradie wurde mittags der rechte Flügel der Division Smekal 
durchbrochen und auf Dolzyca zurückgedrängt. Das Heeresgruppen- 
kmdo. wollte, wenn schon die Linie Gradie—Komarow nicht mehr zu 
halten war, dem Korps Fath zunächst nur ein Ausweichen hinter die 
Okonka zwischen Kukli und Nowosielki zugestehen, wobei den bereits 
eingetroffenen Teilen der 37. IBrig. samt dem kombinierten bayrischen 
Regimente der Schutz der rechten Korpsflanke im Räume Dolzyca— 
Jablonka zugedacht war. Die zwischen den Befehlsstellen gepflogenen 
Erörterungen über die Durchführbarkeit dieser Maßregeln wurden aber 
durch eine neue Hiobspost unterbrochen. Die Russen hatten unterdessen 
die Polnische Legion aus Wolczeck hinausgeworfen und drückten ihren 
!) Stengel, 70 f. — Mayer, 60.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.