Volltext: Die Ereignisse von Jänner bis Ende Juli 4 : Das Kriegsjahr 1916 1 [Textbd.] (4 : Das Kriegsjahr 1916 ; 1 ; [Textbd.] ;)

Einbruch der Russen bei Kostiuchnowka 
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(4. Armee und deutsches X. Korps) scheine entlastet zu sein. Sie könne 
deshalb eine Schwächung durch Strecken der Front vertragen und 
brauche in der nächsten Zeit nur eine ablenkende Tätigkeit zu entfalten. 
Dafür müsse der Stoßflügel der Gruppe Marwitz stärker gehalten und 
vor allem das Korps Fath gestützt werden. Hiezu stelle Bernhardi die 
11. bayr. ID. im Stochodknie bei Ugly bereit. Das Heeresgruppenkmdo. 
glaube, mit den getroffenen Maßnahmen den Ansturm des Feindes 
vorerst abweisen und später den Angriff der Armeegruppe Marwitz 
erfolgreich fortsetzen zu können. Zugleich erfuhr die öst.-ung. Heeres¬ 
leitung, daß Linsingen auf Anordnung des deutschen Generalstabschefs 
Gdl. Falkenhayn aus dem Korps Lüttwitz eine zusammengesetzte Bri¬ 
gade (deutsche 37. IBrig. mit 6 Bataillonen, 1 Schwadron und 8 Bat¬ 
terien) zugunsten der Armee Woyrsch herauszuziehen im Begriffe sei. 
Am 4. Juli traf der Anprall der 3. Russenarmee die Mitte und 
den Südflügel des Kavalleriekorps Hauer (ll.HKD., GM. Czitó, und 
Polnische Legion, GM. v. Puchalski). Vormittags griff das Korps Bu- 
latow mit der 27. ID. hauptsächlich rittlings der gegen Galuzia führen¬ 
den Straße an und setzte sich in den geräumten Feldwachschanzen 
fest. Eine in die Hauptverteidigungslinie eingedrungene Russenabtei¬ 
lung konnte bis zum Abend durch die Abschnittsreserven unschäd¬ 
lich gemacht und die erste Stellung gegen sonstige Vorstöße gehalten 
werden. Die Polnische Legion lag gegenüber der russischen 100. RD. 
in einem heißen Streit um den Brückenkopf von Kostiuchnowka1). 
Gegen Abend drückte der Feind, nachdem bei der angrenzenden k. u. k. 
S3. ID., GM. v. Pongrácz, eine li/2km breite Bresche entstanden war, 
den äußersten Südflügel der 1. Polenbrigade ein. GdK. Hauer wies den 
GM. Puchalski an, der 53. ID. mit seinen freien Bataillonen zu helfen. 
Außerdem wurden ihm aus der Heeresgruppenreserve, über die Hauer 
schon mittags das Verfügungsrecht erhalten hatte, zwei Bataillone nach 
der Bahnstation Wolczeck zugeschoben, die allerdings erst um Mitter¬ 
nacht ankommen konnten. Inzwischen hatte ein Gegenstoß der Polen 
der Nachbardivision Luft gemacht und dort die Wiederbesetzung des 
die Frontlücke beherrschenden, stark befestigten „Polenberges" ermög¬ 
licht. Die 1. Brigade mußte hingegen den noch gehaltenen Teil des 
Brückenkopfes aufgeben und glitt in die zweite Stellung zurück. Die 
über eine Riegelstellung anschließende 3. Brigade hatte sich behauptet 
1) S a d o w s k i, Die Polnischen Legionen im Gefechte bei Kostiuchnowka vom 
4.—6. Juli 1916 (in polnischer Sprache in Bellona, Dwieniesiçcznik Wojskowy, 
Warschau, Mai- bis Augustheft 1931). 
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