Volltext: Die Ereignisse von Jänner bis Ende Juli 4 : Das Kriegsjahr 1916 1 [Textbd.] (4 : Das Kriegsjahr 1916 ; 1 ; [Textbd.] ;)

Abklingen der Schlacht 
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Anmarschwege. GO. Woyrsch schob seine letzte Reserve, ein Regi¬ 
ment, hinter die 5.RD.; die Verfügungstruppe der Heeresgruppe, das 
von der 49. RD. überstellte Regiment, hatte abends nach Woroncza zu 
gelangen. Nachmittags versuchten die Russen zu stürmen, wurden aber 
im Bereich des XII. Korps überall blutig abgewiesen. Beim deutschen 
Landwehrkorps holten sich die russischen Grenadiere und die 11. sib. 
SchD. gleichfalls eine scharfe Abfuhr. 
Am 8. Juli entbrannte die Schlacht neuerlich. Seit 2h früh berannte 
der Feind, der gegen die öst.-ung. 35. ID. die 3. GrenD. des XXV. Korps 
und gegen die Division Woyna das frische III. sib. Korps herangebracht 
hatte, unter rücksichtslosem Menscheneinsatz die zerstörten Gräben 
der Verbündeten. Die in zehn bis zwölf Reihen Anstürmenden brachen 
zumeist schon im Abwehrfeuer unter schwersten Verlusten zusammen. 
Beim IR. 51 der 35. ID. wurden in die Stellung eingedrungene An¬ 
greifer im Handgemenge bezwungen. Die von beiden Gegnern mit zäher 
Erbitterung geführten Kämpfe währten den ganzen Tag, ohne daß der 
Feind den seit 3. Juli eroberten Einbruchsraum erweitern konnte. Um 
dem XII. Korpskmdo. die Gefechtsführung nördlich des Serweczknies 
zu erleichtern, übernahm auf Geheiß des GO. Woyrsch abends der 
bayr. GM. Zoellner, Führer der 49. RD., den Befehl über den Abschnitt 
bis zur Pietuchowka. In einer Beurteilung der Lage erklärte Gdl. Henri- 
quez, daß auch weiterhin mit Durchbruchsversuchen der Russen über 
Gorodiszcze, begleitet von Nebenangriffen nördlich von Karczewa, zu 
rechnen sein dürfte. Die verfügbaren Kräfte seien zwar zur Verteidi¬ 
gung und zum Erringen kleiner örtlicher Erfolge ausreichend, ein 
allgemeiner, planmäßiger Gegenangriff im Abschnitt Woyna, um die 
verlorene erste Stellung wiederzugewinnen, bleibe aber vorläufig aus¬ 
geschlossen. Die deutsche Führung hatte indessen schon für Verstär¬ 
kungen gesorgt. Ein deutsches Landwehrregiment war noch am 8. früh 
hinter die 5. RD. gestellt worden, im Laufe des 9. langten die ersten 
Staffeln der 86. ID., GLt. v. Wernitz, bei der Armee ein. 
Der erwartete Ansturm des Feindes blieb aus, die Schlacht erstarb 
am 9. Juli. Auf Grund neuer Weisungen der Stawka hatte sich der 
Oberbefehlshaber der Westfront entschlossen, den Angriff der Armee 
Ragosa bis zum Eintreffen des IV. sib. Korps einzustellen. Das Er¬ 
gebnis des siebentägigen, schweren Waffenganges war äußerst spärlich. 
Trotz aller Übermacht an Truppen war der Durchbruch gegen Brest- 
Litowsk nicht geglückt. Bei den Begleitunternehmen der 10. und der 
2. Armee der Russen — die 2. hatte am 4. Juli zu einem Vorstoß zwi- 
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