Volltext: Die Ereignisse von Jänner bis Ende Juli 4 : Das Kriegsjahr 1916 1 [Textbd.] (4 : Das Kriegsjahr 1916 ; 1 ; [Textbd.] ;)

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Die Offensive der Russen im Sommer 1916 
Russen ihre Infanterie wieder vor. Der Kampf umtobte nicht nur die 
bisherigen Brennpunkte des Einbruchsraumes, sondern dehnte sich dar¬ 
über hinaus nach Süden auf den Anschlußflügel der 32. IBrig. (IR. 64) 
und nach Norden bei der 35. ID. bis an die Pietuchowka aus. Auch 
darauf waren die Verteidiger gefaßt gewesen und hatten ihre Eingreif¬ 
truppen vorsorglich verteilt. Zu gleicher Zeit entlud sich der feindliche 
Ungestüm gegen das Landwehrkorps. Doch die tiefgegliederten Stür¬ 
mermassen verbluteten an der ganzen Front am entschlossenen, kräf¬ 
tigen Widerstande der Verbündeten. Nur bei der 3.LD. erfolgte ein 
größerer Einbruch, der aber am nächsten Morgen schon durch einen 
Gegenstoß wettgemacht werden konnte. Nachdem auch das XII. Korps 
am S.Juli früh noch Teilangriffe abgeschlagen hatte, flaute der Kampf 
bis auf gelegentliches Geplänkel der Infanterie oder Störungsfeuer der 
Artillerie allmählich ab. 
Ebenso verlief der 6. Juli ziemlich ruhig, da der Oberkommandie¬ 
rende der russischen Westfront, Gdl. Ewert, wegen der erforderlichen 
Umgruppierungen den Angriff erst am 7. zu erneuern befahl1). Die 
Führer der Verbündeten werteten diese kurze Atempause, die den seit 
Tagen angestrengten Truppen zugute kam, zutreffend nur als Ruhe 
vor neuem Sturm und bereiteten sich auf ihn vor. Man trachtete, die 
zerschossenen Verschanzungen instand zu setzen und über Nacht die 
Lücken in den Hindernissen zu schließen. Die schwachen Bataillone der 
31. IBrig. wurden aus der Front der 5.RD. gezogen und im IR. 2 ver¬ 
einigt. Das RIR. 2 wurde aufgelöst. Ein eben eingelangtes deutsches 
Regiment kam als Armeereserve hinter die Mitte des XII. Korps, ein 
weiteres schob die 49. RD. an die Armeegrenze als Heeresgruppen¬ 
reserve. 
Am 7. zeitlich früh verjagte der Nordflügel der 16. ID. russische 
Schützenketten, hinter denen geschlossene Reiterabteilungen sichtbar 
waren, durch Feuer. Bald begannen die feindlichen Batterien aller 
Kaliber bis zum 28 cm-Mörser an der Front von Wyzorok bis Cyryn 
wieder vernichtend zu wirken. Gegen die Division Woyna steigerte 
sich der Eisenhagel zeitweilig zum Trommelf euer 2). Daß die Russen es 
diesmal auch auf den Abschnitt der 35. ID. nördlich von Karczewa 
besonders abgesehen hatten, verrieten sie durch das planmäßige Schie¬ 
ßen von Sturmgassen in unseren Hindernissen; das Geschützfeuer ergoß 
sich auf die erste und zweite Stellung sowie auf die dahinter liegenden 
!) Klembowski, 66. 
2) Ebenda, 67.
	        
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