Volltext: Die Ereignisse von Jänner bis Ende Juli 4 : Das Kriegsjahr 1916 1 [Textbd.] (4 : Das Kriegsjahr 1916 ; 1 ; [Textbd.] ;)

Standhalten der Armee Böhm-Ermolli 
511 
GO. Böhm-Ermolli schon dem Nordflügel zugeführt: das IR. 76 von 
der Südarmee nach Podkamien und das IR. 83 der 33. ID. nach Brody, 
wo auch das IR. 85 der 27. ID. und vier Kavallerieschützendivisionen 
versammelt waren. 
Am 19. und am 20. Juni gingen die Kämpfe zwischen topuszno 
und Radziwilow fort; doch beschränkten sich die Russen auf Teilvor¬ 
stöße und vermochten gegenüber der k. u.k. 2. Armee keine Erfolge 
zu erzielen. So waren also die russischen Führer nicht imstande ge¬ 
wesen, dem Angriffsbefehle Brussilows zu entsprechen, der schon am 
14. Juni ein gemeinsames Vorgehen der 11., der 7. und der 9. Armee 
auf Druszkopol, Pomorzany, Brzeiany, Stanislau, Kolomea und auf 
Kuty vorgesehen hatte (S. 478). Weit entfernt von diesen Zielen standen 
die 11. und die 7. Armee unverändert vor den Toren von Brody, vor 
Zalosce, im Serethgrund vor Jezierna und an der Strypa. Gen. Schtscher- 
batschew, der Führer der 7. Armee, bereitete noch immer den unter¬ 
brochenen Angriff gegen das k. u. k. XIII. Korps am Baryszbach vor 
und wartete den entlastenden Vorstoß der links benachbarten 9. Armee 
zwischen dem Dniester und dem Pruth nach Westen ab. 
Das V or dringen der Russen in der Bukowina bis an die Suczawa 
(19. bis 20. Juni) 
Gen. Letschitzki hatte nach dem mißglückten Durchbruchs versuch 
bei Gwozdziec das russische III. Kavalleriekorps an seinen linken 
Flügel herangezogen. Gdl. Alexejew hatte ihm nahegelegt, den Gegner 
von Czernowitz nach Osten auf rumänisches Gebiet abzudrängen. Gen. 
Letschitzki ging auf diesen Gedanken nicht ein. Es galt ihm vor allem, 
die ganze Bukowina zu erobern. Er bildete zu diesem Zwecke sofort 
nach der Einnahme von Czernowitz aus der 82. ID. und der 103. RD. 
sowie aus dem III. Kavalleriekorps eine neue Stoßgruppe unter Gen. 
Promtow. Diese hatte nach Süden zu verfolgen und mit der Kavallerie 
bis gegen die Karpathenpässe, mit der Infanterie bis an die Suczawa 
vorzudringen. Das XI. und das XII. Korps hielt Gen. Letschitzki wegen 
Nachschubschwierigkeiten am Pruth zurück1). Erst mußte der unter¬ 
brochene Eisenbahnbetrieb von Nowosielica bis Zuczka wieder in Gang 
gebracht werden, ehe der Angriff mit der ganzen 9. Russenarmee nach 
Südwesten und nach Westen fortgesetzt werden konnte. 
*) L i t w i n o w, 58 f. — K 1 e m b o w s k i, 51.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.