Volltext: Die Ereignisse von Jänner bis Ende Juli 4 : Das Kriegsjahr 1916 1 [Textbd.] (4 : Das Kriegsjahr 1916 ; 1 ; [Textbd.] ;)

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Die Offensive der Russen im Sommer 1916 
hatten die Korpsreserven die Lage wieder herzustellen vermocht, da 
wurde abends die 13. SchD. unter schweren Verlusten und in arger Ver¬ 
wirrung zurückgeschlagen. 
GM. Bauer rückte am 18., nachdem er am Vortage das Eintreffen 
der ihm unterstellten deutschen 9. KD. abgewartet hatte, mit seiner 
Gruppe über die Lugibachniederung bis Koniuchy, Kremasz und gegen 
Tworeniczy vor. Dem FML. Szurmay gelang es, mit der 70. HID., GM. 
Goldbach, trotz aller feindlichen Widerstände nördlich der Luga Fort¬ 
schritte zu erzielen; nebst etlichen hundert Gefangenen wurde auch eine 
Batterie erbeutet, von der freilich nur ein Geschütz geborgen werden 
konnte. FML. Csanády hatte beim X. Korps noch in der Nacht ange¬ 
ordnet, die bedrängte 13. SchD. durch die 73.HIBrig. wieder vorzu- 
reißen. Nach Erreichen der alten Stellung mußte sodann die gänzlich 
erschöpfte und in ihrer Kampfkraft arg geschwächte Wiener Schützen¬ 
division als Armeereserve hinter die Front genommen werden; an ihre 
Stelle trat die ganze 37. Honvéddivision. Bereits am 19. in den Früh¬ 
stunden glitt die 70. HID. wieder in die Ausgangsstellung des Vortages 
knapp östlich von Markowiczy zurück. FML. Szurmay wurde vom 
Armeekmdo. darauf aufmerksam gemacht, daß er sich aus eigener Kraft 
behaupten müsse, denn mit dem Einsatz der 13. SchD. sei bei ihrer 
gegenwärtigen Verfassung nicht zu rechnen. 
Auf die Meldung, daß die Nordgruppe der 1. Armee so weit 
zurückgenommen werden mußte, hatte Linsingen noch in der Nacht auf 
den 19. befohlen, daß die Kavalleriegruppe Bauer, in südöstlicher Rich¬ 
tung vorgehend, ebenfalls ein Vordringen des Feindes aufzuhalten habe. 
GM. Bauer sah sich jedoch zunächst durch gleichstarken Feind gebunden 
und konnte seine Front am 19. schon mit Rücksicht auf die Lage der 
70. HID. nicht schwächen. Zur Unterstützung Ostermuths wurde daher 
die 2. GKBrig., die am 18. hinter dem X.Korps vorübergehend als 
letzte Reserve zurückbehalten worden war, an den äußersten rechten 
Flügel verschoben. 
Dem rechten Flügel der Gruppe Marwitz setzten die Schützen¬ 
regimenter des XXXX. Russenkorps in starken Stellungen westlich von 
Kisielin zähen Widerstand entgegen; die deutsche 20. ID. konnte bis 
zum 18. abends den geringen Bodengewinn gegen Cholopieczy und 
Kisielin nur unter schweren Kämpfen erkaufen1). Der Mitte und dem 
linken Flügel des deutschen Sturmblockes wurde mehr Erfolg zuteil. 
*■) S o b b e, Geschichte des Braunschweigischen Infanterieregiments Nr. 92 im 
Weltkriege 1914—1918 (Berlin 1929), 275 ff.
	        
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