Volltext: Die Ereignisse von Jänner bis Ende Juli 4 : Das Kriegsjahr 1916 1 [Textbd.] (4 : Das Kriegsjahr 1916 ; 1 ; [Textbd.] ;)

Wechselvolle Kämpfe bei der 4. Armee 
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nachmittags Korytnioa und Swiniuchy wieder preisgeben. Der bisher von 
öst.-ung. Truppen gehaltene Ort Koniuchy wurde nun von der deut¬ 
schen 9. KD. besetzt. Bald wurde auch die 61. ID. von überlegenen Kräf¬ 
ten (nach wohl übertriebener Schätzung sollen es 20 bis 25 Bataillone 
und ebensoviele Batterien gewesen sein) geworfen und abends unter 
großen Verlusten zum Rückzug an die Bezimiennaja gezwungen. Darauf¬ 
hin erhielt auch Ostermuth vom l.Armeekmdo. den Befehl, seine ganze 
Streitmacht in den Raum westlich von Gorochow zurückzunehmen, von 
dort aus ein Nachdrängen des Feindes gegen die 61. ID. durch flankie¬ 
rendes Eingreifen zu verhindern und die Einbruchswege auf Sokal zu 
sperren. Am nächsten Morgen bezog die auf 3000 Feuergewehre zu¬ 
sammengeschmolzene 61. ID. hinter der Bezimiennaja von Choloniew 
bis Mirkow Stellung; aus Gorochow wurden vorgeprellte Verfolger 
wieder hinausgeworfen. Vom Korps Ostermuth sammelten sich die 
4. KD. um Podberezie, die 7. um Pieczochwosty. 
Das Heeresgruppenkmdo. besorgte nun, daß der Feind die dünne 
Linie der 7. ID. nördlich der Lipa überrennen und der 46. SchD. in den 
Rücken fallen könnte. GO. Linsingen forderte daher, die Front der 7. ID. 
so zu stärken, daß sie unter allen Umständen gehalten und die 46. SchD. 
nicht etwa von Norden aufgerollt zu werden vermöge. Die 61. ID. und 
Ostermuth müßten jedenfalls das Ausladen neuer Truppen im Räume 
Stojanów—Sokal und deren Aufmarsch am Strib decken. 
Bei der 4. Armee verlief der 17. Juni recht wechselvoll. Der Flan¬ 
kenschutz der 70. HID., ein Bataillon am südlichen Lugaufer, nahm 
morgens Kozlow, das Korps Szurmay griff über Markowiczy gegen 
Osten und gegen Kol. Dubrowa an; das X. stritt in der anschließenden 
Linie bis Cholopieczy. Linsingen wies darauf hin, daß nur „schwächerer" 
Feind gegenüberstehe, und forderte rücksichtsloses Vorgehen gegen die 
Südflanke der vor der Gruppe Marwitz haltenden Russen. Mittags 
mußte jedoch zuerst Kozlow aufgegeben werden, und bald war der Süd¬ 
flügel der 70. HID. bei Markowiczy bedroht, weshalb von der Armee¬ 
reserve die 74. HIBrig. nach Lokaczy gesendet wurde. Kurze Zeit 
darauf mußte auch die noch verbliebene Hälfte der 37. HID. hinter das 
X.Korps vorgezogen werden; denn russische Gegenstöße der 14. ID. 
und der 4. SchD. verursachten an der ganzen Armeefront bis Cholo¬ 
pieczy mehrfach Rückschläge. Linsingen betonte neuerlich, daß die 
schmale Front der 4. Armee es nur mit unterlegenen Kräften zu tun 
habe; er erwarte, daß nicht nur den feindlichen Anstürmen standge¬ 
halten, sondern daß auch weiter an Boden gewonnen werde. Kaum
	        
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