Volltext: Die Ereignisse von Jänner bis Ende Juli 4 : Das Kriegsjahr 1916 1 [Textbd.] (4 : Das Kriegsjahr 1916 ; 1 ; [Textbd.] ;)

Mißerfolge bei der Armee Puhallo 
491 
leitete Rückbewegung fortsetzen mußte. Das XVIII. Korps ging im 
Einklang mit seinem rechten Nachbar, der Gruppe Kosak, auf eine 
an der Reichsgrenze vorbereitete Stellung zurück und setzte sich auf 
dem westlichen Siestratynufer zwischen Radziwilow und Korsów fest. 
Die anschließende 46. SchD. erreichte über Redków bei Ostrow den 
Unterlauf der Plaszewka und damit ihre alte Linie. Das Mißgeschick 
des Vortages hatte beträchtliche Opfer gekostet; sie beliefen sich an 
die 10.000 Mann, ferner waren 4 Feld- und 2 Grabengeschütze alten 
Modells verloren gegangen1). Die Angreifer, die auch nicht wenig ge¬ 
blutet hatten, störten den Rückzug nicht weiter und folgten — wie 
sie es stets pflegten — nur vorsichtig über die Sitenka nach; Kosaken 
ritten in Radziwilow ein2). 
Der linke Flügel Puhallos schritt unterdessen befehlsgemäß zum 
Angriff. Die 7. ID., GM. Baumgartner, zu der das IR. 42 von der 
46. SchD. als Reserve übertrat, eroberte die Hügelreihe nördlich der 
Lipa und behauptete sie trotz aller feindlichen Gegenstürme. Die 61. ID. 
arbeitete sich auf ungefähr 6 km vorwärts; als aber ihr rechter Flügel 
bei Zwiniacze umgangen wurde und ziemliche Verluste erlitt, mußte 
wegen starken feindlichen Druckes gegen die anderen Frontteile der 
schwer erkaufte Geländegewinn in der Dunkelheit wieder preisge¬ 
geben und auf die Ausgangsstellung Choloniew—Bozew—Jeziercy zu¬ 
rückgewichen werden. So konnten die beiden Angriffsdivisionen die 
ihnen vom Armeekmdo. zugedachte Aufgabe, gegen Norden (7. ID.) 
und gegen Nordosten (61. ID.) vorstoßend, sich etwa bei Gubin die 
Hände zu reichen, nicht erfüllen. 
Die Kavalleriekörper zwischen der 1. und der 4. Armee hatten 
nach Linsingens Weisung ebenfalls anzugreifen. Davon konnte aber 
keine Rede sein, denn russische Reiter, verstärkt durch Infanterie, 
trachteten sich von Koniuchy her zwischen dem Korps Ostermuth und 
der 10. KD., GM. Bauer, einzuzwängen und drängten die inneren Flü¬ 
gel der beiden Reitergeschwader, die ohnehin keinen engen Anschluß 
hatten, auseinander. Das Herstellen und Erhalten der Verbindung zwi¬ 
schen Ostermuth und Bauer wollte nie recht gelingen, dadurch war aber 
auch das rasche Zusammenwirken der beiden Führer behindert. 
1) Die 25. ID. (mit dem IR. 85, den 2 KavSchDionen. der 7. KD. und jener der 
LstHusBrig.) hatte 7000 Mann, die 1. LstlBrig. 500 Mann eingebüßt, die 46. SchD. 
gegen 3000 Mann. Nach russischer Angabe wurden 112 Offiziere und 5000 Mann 
gefangen, ferner 5 Geschütze erbeutet (Rjedkin-Rymaschewskij, 29. — 
Gilts'chewskij, 97). 
2) Giltschewskij, 108. — Tscherkassow, 171.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.