Volltext: Die Ereignisse von Jänner bis Ende Juli 4 : Das Kriegsjahr 1916 1 [Textbd.] (4 : Das Kriegsjahr 1916 ; 1 ; [Textbd.] ;)

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Die Offensive der Russen im Sommer 1916 
Flügel gestürmt worden war. Dieser Flügel und die 25. ID. wichen zu 
beiden Seiten des Fahrweges Kozin—Sitno an die Sitenka zurück; zwei 
Bataillone Deutschmeister mit Artillerie deckten den Rückzug. Die 
Russen setzten nun in die Frontlücke zwischen Kozin undTarnawka die 
transamurische Reiterdivision zur Verfolgung ein, und es ereignete sich 
der schon selten gewordene Fall, daß sich Infanterie und Artillerie auf 
freiem Felde ungestümer Reiterattacken erwehren mußten1). 
Um ein Übergreifen des Rückschlages auf weitere Teile der Front 
und unnütze Blutopfer zu vermeiden — der Feind begann nunmehr 
gegen das ganze XVIII. Korps und die 46. SchD. zu drücken —, ent¬ 
schloß sich GO. Puhallo im Sinne der von der Heeresleitung am 12. er¬ 
teilten Ermächtigung (S.471) zur Zurücknahme seines rechten Flügels 
bis an die Reichsgrenze bei Radziwilow, was auch ein Zurückschwenken 
der Gruppe Kosak nötig machte. Conrad und Linsingen genehmigten 
diesen Schritt, Linsingen allerdings mit dem einer ernsten Mahnung 
gleichkommenden Zusatz: „Ich erwarte, daß die Armee nunmehr ihre 
Stellung hält, zumal der Feind ihr gegenüber nur wenig überlegen ist." 
In der Nacht auf den 16. hielt sich das XVIII. Korps noch in der 
Zwischenstellung B'ere±cy—Sitno; die 46. SchD. wurde von Ostrow an 
die Sitenka zurückgeschwenkt, um Anschluß an die 25. ID. zu nehmen. 
Vorbereitungen für den am 16. auszuführenden Rückmarsch in die an 
der Reichsgrenze zwischen Lopuszno—Radziwilow—Korsów—Ostrow 
ausgebaute Stellung wurde getroffen. Als der Feind das Nachgeben der 
1. Armee merkte, griff er nachts auch den angrenzenden Flügel der 
Gruppe Kosak an, holte sich aber eine kräftige Abfuhr. 
Die Ereignisse des Tages hatten die im Zuge befindliche Grup¬ 
pierung für den Offensivstoß des Nordflügels der 1. Armee empfind¬ 
lich gestört; die Stoßgruppe mußte schwächer gehalten werden, als 
ursprünglich beabsichtigt war (S. 477). Es kamen jetzt — abgesehen von 
der 4. und der 7. KD. — nur die zwölf Bataillone und acht Batterien 
der vom Isonzo herangeholten 61. ID., FML. Winkler, in Betracht, die 
abends rechts von den beiden Kavalleriedivisionen über Gorochow in 
die Front Jelizarow—Jeziercy einrückte. Das zum Angriff nicht ver¬ 
wendbare Detachement Khayll hatte ab 16. den Zwischenraum bis zur 
1) Hoen, Waldstätten-Zipperer und Seifert, 648 ff. — G i 1 - 
t s c h e w s k i j, 108. Bei der Abwehr dieser Reiterangriffe wirkten auch Batterien 
des FKR. 25 erfolgreich mit. Der Nachfolgetruppenkörper im österreichischen Bun¬ 
desheere, die I. Abteilung des selbständigen Artillerieregiments, feiert in Erinnerung 
daran den 15. Juni als Gedenktag.
	        
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