Volltext: Die Ereignisse von Jänner bis Ende Juli 4 : Das Kriegsjahr 1916 1 [Textbd.] (4 : Das Kriegsjahr 1916 ; 1 ; [Textbd.] ;)

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Die Offensive der Russen im Sommer 1916 
sten Reserven erschöpften sich auf den unübersichtlichen, großenteils 
von Moorwäldern bedeckten und daher schwer gangbarem Gelände im 
Bemühen, den Feind am Weiterdringen aufzuhalten. Linsingen befahl 
sofort dem Korps Fath, seinem Nachbar helfend beizuspringen, und 
FML. Kaiser ließ auf die Nachricht, daß der Feind in einer Breite von 
2 km eingebrochen sei, durch die 29. ID., die zum II. Korps trat, den 
rechten Flügel der 41. HID. bis Mylsk verkürzen. Dadurch wurde die 
40. HIBrig. zum Eingreifen frei. Obwohl der Führer der 7. IBrig., Obst. 
Steinitz, aus den am Vortage bei Ra£nyczi und gegen Siemki einge¬ 
setzten Truppen eine Gegenangriffsgruppe von 18 Kompagnien bildete 
und damit abends die Gegend nordöstlich von Tuman erreichte, blieb 
die 4. ID. in der Mitte gespalten, denn ihre Westgruppe, die durch 
2^2 Honvédbataillone verstärkte 8. IBrig., hatte nicht standzuhalten ver¬ 
mocht und mußte in die ausgebaute Riegelstellung Nawoz—Gruziatyn— 
Ugly zurückgenommen werden. Heftige russische Vorstöße gegen KopyIi 
erhöhten die Spannung bis in die Nacht hinein. Am 12. übernahm der 
Führer der 41. HID., GM. Schamschula, den Befehl über die bereit¬ 
gestellte 40. HIBrig. und die Westgruppe der 4. ID.; im Verein mit der 
Brigade Steinitz, die vom Korps Fath Verstärkungen erhalten hatte, 
wurde der Feind auf das südliche Styrufer zurückgeworfen x). 
Die Kämpfe der letzten Tage hatten erwiesen, daß die Verteidi¬ 
gung des Flußabschnittes beiderseits von Kolki bis über Kopyli hinaus 
unter einheitliche Leitung zu stellen war. GO. Linsingen verlegte daher 
die Westgrenze des Korps Fath nach Tuman. Die 4. ID. wurde auf den 
Raum bis Nawoz beschränkt und hatte das IR. 99 mit dem 7. IBrigKmdo. 
als Korpsreserve auszuscheiden. Es währte aber, da der Feind stets sein 
Wort darein sprach, noch einige Tage, bis die gänzlich vermengten Ein¬ 
heiten fünf verschiedener Divisionen (4. ID. und Teile der 53., Teile der 
26. SchD., 41. HID. und 90. SchBrig. der 45. SchD.) geordnet, abgelöst 
und die Befehlsbereiche geregelt waren. Gegen Bernhardis Stochodfront 
fühlten die Russen nur vorsichtig vor. Die Division Rusche focht am 
12. südwestlich der Koweler Reichsstraße2); in der Landenge zwischen 
Stochod und Styr wehrte die 41. HID. die 3. Orenburger KosD. des 
V. Kavalleriekorps ab. Der Mißerfolg bei Siemki dämpfte die russische 
Unternehmungslust vor dem Korps Fath merklich, weshalb dieser un¬ 
besorgt bei Kopyli hatte eingreifen können. Auch an der Front Hauers 
1) Ehrenbuch der Hesser, II, 118 ff. — W i s s h a u p t, Die 52. Landwehr-Infan¬ 
teriebrigade, 383 ff. 
2) Bernhard i, Denkwürdigkeiten, 434.
	        
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