Volltext: Die Ereignisse von Jänner bis Ende Juli 4 : Das Kriegsjahr 1916 1 [Textbd.] (4 : Das Kriegsjahr 1916 ; 1 ; [Textbd.] ;)

Vordringen der Russen über den Styr bei Kopyli 
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Division Rusche von russischen Panzerkraftwagen angefallen und durch¬ 
brochen; da ihren beiden Flügeln zudem Umfassung drohte, mußte sich 
GdK. Bernhardi zur Rücknahme seiner Truppen entschließen. Das 
mittlerweile geräumte Ro£iszcze wurde gänzlich aufgegeben und in 
der Linie Dorosino—Perespa—Po¿arki bloß eine Nachhutstellung be¬ 
zogen, weil das Gelände für einen längeren Widerstand nicht ge¬ 
eignet war. Da Bernhardi aber zusicherte, den Stochodabschnitt etwa 
fünf Tage behaupten zu können, stimmte GO. Linsingen dem Vor¬ 
schlag zu, erst hinter dem Stochod Halt zu machen1). Die Spitzen¬ 
bataillone der eben eingelangten deutschen 108. ID., GLt. Beckmann, 
und der bei Powursk ausgeladenen k. u. k. 29. ID., FML. Schön, halfen 
mit, den Rückzug zu decken, während die Masse des Korps noch in 
der Nacht auf den 11. die neue Front annahm. Zugleich hatte auch 
das k. u.k. II. Korps den rechten Flügel der 41. HID. vom Styr 
auf Porskaja Wólka—Mylsk—Sokul abgebogen. Die Russen began¬ 
nen sofort bei Topulno auf das linke Flußufer zu folgen. Einen An¬ 
schlag auf Kopyli machte die 4. ID. zwar zunichte, konnte aber 
wegen der dauernd gespannten Lage am Styrufer zwischen Godomicze 
und Kolki das im Gefecht stehende SchR. 34 der 90. SchBrig., das 
Gdl. Fath wiederholt und dringend zurückbegehrte, nicht ablösen. 
Kaledin, dessen XXXIX. Korps Roziszcze genommen hatte, zog 
das V. Kavalleriekorps von seinem Nordflügel heran und erhielt von 
Brussilow das V. sib. Korps zugeschoben. Die ergebnislosen Durchbruchs¬ 
versuche des gegen das Korps Hauer anrennenden IV. Kavalleriekorps 
wurden eingestellt; nur in der Richtung gegen Kaszowka sollte vom 
XXX. Korps weiter angegriffen werden2). 
So traf schon am 11., während sich die beiden deutschen Divisionen 
Bernhardis und die k. u. k. 29. ID.3) hinter dem Stochod zwischen Wito- 
nie£ und Porskaja Wólka einrichteten, ein neuer Ansturm die 4. ID. des 
Korps Kaiser. Die russische 71. ID. nützte den Umstand aus, daß die 
Verteidigungslinie des SchR. 34 zwischen Tuman und Kopyli nicht am 
versumpften Uferrand der Styrschlingen, sondern längs deren Sehnen 
verlief; sie überschritt daher ungehindert das Gewässer und überfiel 
im Morgengrauen die übermüdeten und wenig Widerstandskraft be¬ 
sitzenden Schützen in dem noch dürftig ausgebauten Graben. Die näch- 
!) Bernhardi, Eine Weltreise 1911/12 und der Zusammenbruch Deutschlands 
(Leipzig 1920), III, 185 ff. — Derselbe, Denkwürdigkeiten, 433 ff. 
2) Balujew, 50. — Klembowski, 46 f. — Zajontschkowskij, 35. 
3) Schön, Die 29. ID. am Stochod, 29 ff.
	        
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