Volltext: Die Ereignisse von Jänner bis Ende Juli 4 : Das Kriegsjahr 1916 1 [Textbd.] (4 : Das Kriegsjahr 1916 ; 1 ; [Textbd.] ;)

Einbruch der Russen bei der 1. Armee am 10. Juni 
469 
ger im Rücken bedrohte, konnte dies auch das Vordringen der an der 
Ikwa festgefahrenen 11. Russenarmee fördern. 
In der Tat griff am 10. Juni früh das XXXII. Russenkorps mit 
seinen drei Divisionen in tief gegliederten Wellen zwischen Krasnoje 
und Wojnica die rechte Brigade der 7. ID. (71. IBrig.) und den äußer¬ 
sten linken Flügel der weitgedehnten 46. SchD., GM. v. Urbánski, an. 
Die ersten Anstürme brachen im Abwehrfeuer zusammen. Dann aber 
gelang es dem Feinde, sich in Krasnoje festzusetzen. Das flankierende 
Eingreifen von zwei Bataillonen und drei Batterien der Gruppe GM. 
Haas blieb wirkungslos, weil kurz darauf noch am Vormittag die ganze 
71. IBrig. geworfen wurde. Schon um die Mittagsstunde drangen die 
Russen in Bokujma ein und strömten in breiter Ausdehnung in der 
zwischen der 46. und der 7. Division klaffenden Lücke nach Südosten. 
Versuche, durch Gegenstöße der gesamten Gruppe Haas über Malewo 
gegen Osten und durch Teile des zurückgebogenen linken Flügels der 
46. SchD. von Smordwa aus gegen Westen das Unheil zu bannen, 
mußten aufgegeben werden. So erübrigte nur mehr — da keine son¬ 
stigen Reserven verfügbar waren —, durch die 21.KBrig., die in die 
offene Lücke zwischen der 1. und der 4. Armee hätte eingesetzt werden 
sollen, bei Demidowka die Straße nach Beresteczko sperren und daran 
westlich anschließend die Gruppe Haas auf den Höhen bis topawsze 
eine Aufnahmsstellung beziehen zu lassen. Die westlich vom Styr 
befindliche 14. IBrig. der 7. ID., die vom Feinde weniger behelligt 
wurde, sollte sich so lange als möglich behaupten und, wenn der Rück¬ 
zug unvermeidlich werde, die Linie der Gruppe Haas nach Westen 
verlängern. 
Unterdessen waren neue Weisungen aus Teschen erflossen, die der 
Heeresgruppe Böhm-Ermolli auftrugen, die Einbruchswege in den 
Raum Lemberg bei Sokal und Sto j ano w zu sichern, und ihr zugleich 
Verstärkungen in Aussicht stellten, die der 1. Armee die Mitwirkung 
an der Gegenoffensive Linsingens ermöglichen sollten. Die ersten Bahn¬ 
züge wurden für den 14. über Lemberg angekündigt; bis dahin sei ein 
feindliches Vorgehen möglichst zu verzögern. Ein Zurückbiegen der 
1. Armee wollte die Heeresleitung „nur im Falle äußerster Notwendig¬ 
keit und nur zu dem Zwecke" zugestehen, „wenn dadurch Reserven 
für den linken Flügel der 1. Armee frei gemacht werden" könnten. 
Im übrigen sei auch für die Zurücknahme der ganzen Heeresgruppe 
„vorzudenken41. 
Die Lage der 1. Armee gab nachmittags denn auch zu größten
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.