Volltext: Die Ereignisse von Jänner bis Ende Juli 4 : Das Kriegsjahr 1916 1 [Textbd.] (4 : Das Kriegsjahr 1916 ; 1 ; [Textbd.] ;)

Verwendung der deutschen 105. und der k. u. k. 48. ID. 
459 
Feind Anstalten, dort eine Brücke zu schlagen. Als der Morgen aufstieg, 
wurden von den Höhen bei Czernowitz mehrere russische Bataillone mit 
Geschützen und mit sehr vielen Pontonwagen, von Nordwesten kom¬ 
mend, im Marsche über Walawa gesehen. Flieger meldeten zahlreiche 
Truppenansammlungen im Räume Oschechlib, Kotemann, Walawa, 
Nowosielica. Auch gegenüber dem Kavalleriekorps Brudermann waren 
starke feindliche Kräfte bei Sniatyn festgestellt worden. Russische 
Patrouillen kamen auch bei diesem Orte über den Pruth herüber. Es 
war kein Zweifel, daß Letsqhitzki alle Vorbereitungen traf, um Czerno- 
wite zu nehmen und die Gruppe Korda in die Karpathen abzudrängen. 
GO. Pflanzer-Baltin hatte am 15. früh aus einem entzifferten rus¬ 
sischen Funkspruch erfahren, daß der Gruppo Korda drei russische 
Korps, das XI., das XII. und die Divisionen des bisherigen Kombi¬ 
nierten Korps gegenüberstanden, während den Gruppen Benigni und 
Hadfy höchstens zwei Korps, das XXIII. und das XLL, mit starker 
Kavallerie gefolgt waren. Dieser Feind rückte zwischen Pruth und 
Dniester sehr bedächtig weiter nach Westen vor. Die Gruppen Benigni 
und Hadfy wurden nicht angegriffen. GO. Pflanzer-Baltin verlegte 
am Vormittag sein Hauptquartier von Kolomea nach Podhoroczany. 
GM. Seeckt traf ein und übernahm die Geschäfte des Generalstabschefs 
der k. u. k. 7. Armee. Obst. Zeynek trat einen Urlaub an, wurde aber, 
wie noch zu erwähnen sein wird, schon nach kurzer Zeit auf seinen 
Posten zurückberufen. 
Unterdessen waren bei Falkenhayn sehr ernste Bedenken wach 
geworden, die deutsche 105. ID. nach Stanislau vorzuführen, da sie 
bei der geringen Widerstandskraft der Gruppen Benigni und Hadfy 
in den Rückzug mit hineingerissen werden konnte, ohne die Lage zu 
wenden. Dagegen war zu erhoffen, daß ein Vorstoß Bothmers dem 
linken Flügel der Armee: Pflanzer-Baltin schnell und wirksam Ent¬ 
lastung bringen werde. Gdl. Falkenhayn schlug daher Conrad am 
14. vor, die deutsche 105. ID. und auch die k. u. k. 48. ID. nach Pod- 
hajce abzudrehen. Conrad bezweifelte aber, daß die beiden anrollen¬ 
den Divisionen zu einem erfolgreichen Angriff der Südarmee aus¬ 
reichen würden. Er bat Falkenhayn, die deutsche 105. ID., wie ur¬ 
sprünglich beabsichtigt, über Stryj zur 7. Armee rollen zu lassen, 
um dort eine Stellung zu halten, aus der eine Bedrohung der übrigen 
ostgalizischen Front von Süden her so lange verhindert werden sollte, 
bis ausgiebige Verstärkungen für einen späteren Angriff herangeführt 
werden konnten. Falkenhayn glaubte jedoch nicht, daß damit geholfen
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.