Volltext: Die Ereignisse von Jänner bis Ende Juli 4 : Das Kriegsjahr 1916 1 [Textbd.] (4 : Das Kriegsjahr 1916 ; 1 ; [Textbd.] ;)

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Die Offensive der Russen im Sommer 1916 
hielt. GO. Pflanzer-Baltin sah sich daher genötigt, die Gruppen Benigni 
und Hadfy in der Nacht auf den 14. in eine etwa 10 Kilometer weiter 
westlich am Czerniawa- und am Oknobach vorbereitete Stellung zurück¬ 
zunehmen. 
Unterdessen flackerten bei der Gruppe Korda neue Gefechte auf. 
Nördlich von Warna versuchten russische Vortruppen in der Nacht auf 
den 14. den Pruth zu überschreiten. Am folgenden Morgen stießen 
Erkundungsabteilungen der Russen gegen den Brückenkopf von Czerno- 
witz vor. Am Vormittag mehrten sich auch die Nachrichten, daß 
gegen die Gruppen Benigni und Hadfy etwa drei Infanteriedivisionen 
mit starker Kavallerie in gemächlichem Vorgehen seien. 
GO. Pflanzer-Baltin entschloß sich, diesen Feind in den vorberei¬ 
teten Stellungen am Czerniawa- und Oknobach zu erwarten. „Es ist 
kein Grund," so wies er jetzt die Gruppen Benigni und Hadfy an, 
„den Kampf nicht aufzunehmen. Es ist unmöglich, unsere Aufgabe 
ohne Widerstand zu erfüllen, da die Auswaggonierung der zwei an¬ 
rollenden Divisionen bei Stanislau erst am 17. beginnt und voraus¬ 
sichtlich erst am 23. beendet sein kann. Eine Verzögerung des feind¬ 
lichen Vorgehens durch Kampf ist daher notwendig". Pflanzer-Baltin 
war nicht gewillt, die Zügel schleifen zu lassen und suchte mit den 
schärfsten Mitteln, die Widerstandskraft seiner zermürbten Truppen 
wieder zu heben. Er schrieb jetzt nach den üblen Erfahrungen der 
letzten Kämpfe seinen Divisionen vor, die vordere Stellung, die nur 
eine Hauptpostenlinie sein sollte, nicht zu stark zu besetzen. Bei jeder 
Gruppe war die Hauptkraft in Reserve zu nehmen und mit dieser bei 
einem feindlichen Angriff zum Gegenstoß zu schreiten. 
GdK. Korda wurde auf die überragende Bedeutung von Czerno- 
witz aufmerksam gemacht, und ihm befohlen, Kräfte zur Deckung 
der Etappenlinie nicht auszuscheiden. Die Pruthlinie von Hlinitza 
abwärts zu halten, schien möglich zu sein, da es für den Feind über¬ 
aus schwer sein mußte, den Fluß angesichts der Höhen auf dem 
Südufer zu überschreiten, die einen weiten Einblick in das nördliche 
Anland gewährten. Auch erwuchs der Verteidigung scheinbar daraus 
ein Vorteil, daß der sonst an vielen Stellen furtbare Fluß durch die 
letzten Gewitterregen gestiegen war. 
Da brachten die nächsten Stunden dem Führer der 7. Armee neue 
Enttäuschungen. In der Nacht auf den 15. überschritten schwächere 
russische Abteilungen im Abschnitt der 40. HID. bei Neumamajestie 
trotz des höheren Wasserstandes den Pruth; gleich darauf traf der
	        
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