Volltext: Die Ereignisse von Jänner bis Ende Juli 4 : Das Kriegsjahr 1916 1 [Textbd.] (4 : Das Kriegsjahr 1916 ; 1 ; [Textbd.] ;)

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Die Offensive der Russen im Sommer 1916 
werden1). Das russische XXII. Korps hatte sich am 11. darauf be¬ 
schränkt, durch örtliche Gefechtstätigkeit von Sapowa bis Bieniawa 
hinauf den Gegner zu binden. 
Bevor noch Oppelns kraftvoller Stoß die Russen auf der Hügel¬ 
fläche von Olesza getroffen hatte, war auch Bothmers linker Flügel 
zum Gegenangriff angetreten. Die durch Truppen der 38. HID. ver¬ 
stärkte 32. ID. des k. u. k. IX. Korps entriß am 11. zeitlich früh nach 
zweistündigem Kampfe dem VI. Korps der russischen 11. Armee die 
vielumstrittene Höhe 389 bei Worobijowka. Mittags ging dieser 
wichtige Stützpunkt nördlich der Straße Tarnopol—Zborów dem IX. 
Korps wieder verloren. Um jedes noch so kleine Grabenstück wurde 
auf diesem Gefechtsfelde gerungen. Abends mußte die noch vorne 
auf der Höhe haltende öst.-ung. Infanterie in ihre Ausgangsstellungen 
zurückgenommen werden. Am 12. früh lagen die Stellungen der k. u. k. 
32. ID. zwischen Cebrów und Hladki im Trommelfeuer. Neuer Russen¬ 
sturm wurde erwartet. Als die Beschießung abgeflaut war, entbrannten 
bei Worobijowka neue Gefechte mit der russischen Infanterie. Doch 
blieben die Kämpfe in den Gräben gebunden und damit war auch Sa- 
charows Absicht, nördlich der Straße Tarnopol—Zborów durchzubre¬ 
chen, als gescheitert zu betrachten. 
Bei der russischen 7. Armee entfachte das XXII. Korps, das ver¬ 
geblich auf einen Erfolg seines Nachbarn zur Linken gewartet hatte, 
am 12. lebhaftere Kämpfe. Zunehmende Artillerietätigkeit, tastende 
Angriffsversuche bei Sapowa und bei Wisniowczyk sowie beobachtete 
Bereitstellungen vor der Mogilahöhe hielten die 39. HID. und das 
Korps Hofmann in Atem. Bei der Division Oppeln und bei der 12. ID. 
waren die Kämpfe am 12. abgeflaut. Das XVI. Korps der Russen 
hatte am Tage zuvor sehr große Verluste gehabt und lag erschöpft in 
seinen Gräben zwischen Sapowa und Jezierzany. 
Auch am unteren Baryszbach blieb es noch immer ruhig. Das rus¬ 
sische II. Korps hatte sich gegenüber dem k. u. k. XIII. Korps ein¬ 
geschanzt. Dennoch war Bothmer der schweren Sorge um seinen Süd¬ 
flügel noch nicht überhoben. Von der k. u. k. 7. Armee war seit dem 
6. Juni eine üble Nachricht nach der anderen eingelaufen. Am 12. vor¬ 
mittags war dem Führer der Südarmee neuerlich gemeldet worden, 
daß es Pflanzer-Baltins Absicht sei, das XIII. Korps an den unteren 
Koropiecbach und dann über den Dniester zurückzunehmen. So trat 
denn Gdl. Bothmer an die Heeresleitung mit der Bitte heran, daß 
1) Rjedkin-Rymaschewskij, 52 ff.
	        
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