Volltext: Die Ereignisse von Jänner bis Ende Juli 4 : Das Kriegsjahr 1916 1 [Textbd.] (4 : Das Kriegsjahr 1916 ; 1 ; [Textbd.] ;)

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Die Offensive der Russen im Sommer 1916 
russischen Reiter ritten plötzlich bei Zubrzec die 2. KD. an und brachten 
sie in arge Verwirrung. Die Trümmer dieser Division — es waren kaum 
mehr 500 Karabiner — entwichen flüchtend bis über den Baryszbach. 
Die links benachbarte 36. ID. sah sich von Süden her umgangen und bog 
ihren rechten Flügel weit nach Norden bis Gaje zurück. Die Hauptkraft 
der in Gewaltmärschen herangeeilten 75.HIBrig. warf sich noch abends 
in die weit klaffende Lücke. Nachts zogen sich die Russen, die schon 
bis auf die Hügel südöstlich von dem Orte Barysz vorgedrungen waren, 
gegen die Strypa zurück. 
Allein beim 7. Armeekmdo. lagen Meldungen vor, daß der Gegen¬ 
angriff der 75.HIBrig. gescheitert sei. Daraufhin erteilte Pflanzer-Baltin 
dem Gdl. Rhemen den Befehl, es sei, wenn sich das XIII. Korps nicht 
mehr zu halten vermöge, in der dritten Stellung Scianka—Baryszbach— 
Jezierzany neuerlich Widerstand zu leisten. Das VI. Korps hatte dann 
mit der 12. ID. in der Linie Jezierzany—Przewioka und weiter nörd¬ 
lich bis zum Anschluß an die 39. HID. eine Riegelstellung zu beziehen. 
GO. Pflanzer-Baltin verhehlte sich jedoch nicht, daß die Widerstands¬ 
kraft der 15. ID. und der 2. KD. sehr gering war, und daß er daher 
mit einem weiteren Rückzug des XIII. Korps rechnen müsse. Fast un¬ 
möglich erschien es ihm dann, das VI. Korps zwischen dem Koropiec- 
bach und der Strypa mit der Front nach Südosten auszuspannen. So 
gedachte er denn, seinen ganzen Nordflügel mehr gegen Südwesten 
heranzuziehen. Diesen Absichten entsprechend teilte das 7. Armeekmdo. 
noch in der Nacht auf den 10. der Heeresleitung mit: „Falls weiterer 
Rückzug nötig, was bei den starken Angriffen gegen das XIII. Korps 
nicht ausgeschlossen, müßte dem XIII. Korps der Dniesterabschnitt 
Koscielniki—Koropiec und der Koropiecbach bis höchstens Zalesie zu¬ 
gewiesen werden, anschließend hätte das VI. Korps den Koropiecbach 
bis nördlich Holhocze zu verteidigen." Demgegenüber ließ FML. Metzger 
in einem Ferngespräch mit Obst. Zeynek erkennen, daß die Heeres¬ 
leitung mit einem Rückzüge des VI. Korps an den Koropiecbach keines¬ 
wegs einverstanden war. „Es müßte dann wegen des XIII. Korps die 
ganze seit Jahren errichtete ostgalizische Front verlassen werden." 
Um einem weiteren Abbau der Strypafront vorzubeugen, wurde in 
Teschen die Überweisung des VI. Korps an die Südarmee erwogen. 
Schon hatte das Zurückbiegen des XIII. Korps sehr verlustreiche 
Kämpfe am rechten Flügel des VI. Korps ausgelöst. Mit drei Regimen¬ 
tern rückte das XVI. Russenkorps am 9. nachmittags gegen die auf 
den Höhen nördlich von Pyszkowce stehenden IR. 20 und 56 der 12. ID.
	        
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