Volltext: Die Ereignisse von Jänner bis Ende Juli 4 : Das Kriegsjahr 1916 1 [Textbd.] (4 : Das Kriegsjahr 1916 ; 1 ; [Textbd.] ;)

Iwanows Widerstreben gegen neue Angriffe 
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Damit wuchs die Feuerkraft in dem breiten Kampfabschnitt 
zwischen Rarancze und Toporoutz auf etwa 17.000 Gewehre und 180 
Geschütze. Dahinter standen noch etwa 15.000 Gewehre als Reserven. 
Von der Heeresleitung wurden der Armee Pflanzer-Baltin über 
Brody und Lemberg die 21. SchD. und vom Balkan die 21. LstGbBrig. 
(5 Bataillone und 2 Batterien) zugeführt. Die Masse der 32. ID. wurde 
der Südarmee überwiesen. Als Ersatz für diese Division gelangte die 
durch die 7. KD. am Nordflügel der 2. Armee abgelöste 31. ID. nach 
Zalosce. Überdies wurde jetzt die 11. ID. der 4. Armee aus Wolhynien 
nach Rudnia herangezogen, um sie nötigenfalls auch nach Galizien über¬ 
führen zu können. 
Zu dieser neuerlichen Vermehrung der Streitkräfte in Galizien und 
in der Bukowina wurde die Heeresleitung durch russische Truppen¬ 
bewegungen veranlaßt. Immer wieder berichteten Kundschafter über 
das Auftauchen russischer Verstärkungen in der Nähe der bessarabischen 
Grenze. Es wurden dort außer der 2. SchD. noch drei andere Schützen¬ 
divisionen erwartet. Auch vor der Front der Südarmee wurden drei 
frische russische Divisionen — eine Grenadierdivision sowie die 21. und 
die 36. ID. — vermutet. Es hieß, daß das russische VIII. Korps bei 
Dubno durch Reichswehrtruppen abgelöst werde, um gegen Tarnopol 
verschoben zu werden. Auch vom Styr schienen die Russen Truppen 
fortzuziehen. Dazu erfuhr die Heeresleitung aus aufgefangenen Funk¬ 
gesprächen, daß sich die russischen Gardetruppen, die Mitte Dezember 
bei Odessa aufgetaucht waren, nunmehr an der Grenze Ostgaliziens 
hinter der Front der russischen 11. Armee befanden. Alle diese Nach¬ 
richten erweckten den Eindruck, als ob die Russen ihren Angriff zu er¬ 
weitern und auch von Tarnopol her gegen die Südarmee einen Schlag 
zu führen gedächten. 
In der Tat hatte Gen. Iwanow im Sinne der Weisungen der Stawka 
befohlen, mit der durch drei Divisionen der 9. Armee zu verstärkenden 
7. Armee den Angriff an der Strypa noch im Jänner wieder aufzu¬ 
nehmen1). Aber es scheint, daß Iwanow nur widerstrebend ans Werk 
ging. Er erstattete am 22. Jänner der russischen Heeresleitung einen 
Bericht, in dem die geringe Anzahl der an der Südwestfront vorhandenen 
schweren Geschütze und Maschinengewehre sowie die unzulänglichen 
Munitionszuschübe als die hauptsächlichsten Ursachen des Scheiterns aller 
Anstrengungen bezeichnet wurden. Auch wurde Gen. Iwanow die Sorge 
nicht los, daß der Gegner seine nun auf dem Balkan freigewordenen 
Klembowski, 13.
	        
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