Volltext: Die Ereignisse von Jänner bis Ende Juli 4 : Das Kriegsjahr 1916 1 [Textbd.] (4 : Das Kriegsjahr 1916 ; 1 ; [Textbd.] ;)

Einbruch bei der 79. Honvédinfanteriebrigade 
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GM. Elmar, der Artilleriechef der Gruppe Benigni, hatte gleich 
mit dem Auftauchen der ersten russischen Sturmhaufen konzentrisches 
Sperrfeuer vor den gefährdeten Stellungsteil befohlen. Aber das Sperr¬ 
feuer zerflatterte. Es wurden fast alle Batterien gleichzeitig auch aus 
den anderen Infanteriestellungen um Hilfe angerufen. Ein Gespräch 
störte das andere in den Telephonen, viele Leitungen lagen durch¬ 
schossen 1). 
Ein kleines Häuflein Russen war vermutlich in einen vorspringen¬ 
den Graben der 79. HIBrig. eingedrungen, dann folgten dichte Schützen¬ 
ketten, erweiterten die Einbruchsstelle und rollten rechts und links die 
Front am Horoschoutzbachgraben auf. Nachhaltigen Widerstand scheint 
allerdings der in Verwirrung gebrachte Verteidiger — von der 79. HI¬ 
Brig. kamen bloß 600 Streiter zurück und die Russen zählten 7000 Ge¬ 
fangene 2) — auch in den hinteren Gräben nicht geleistet haben. Nur 
hie und da erhob sich in der vordersten Kampfzone schwaches Infan¬ 
teriefeuer. Alsbald verstummte auch das Artilleriefeuer, denn die 
leichten Batterien, nach dem in der Neujahrsschlacht erprobten Ab¬ 
wehrverfahren zu flankierender Sperrfeuerwirkung nahe hinter der 
ersten Stellung eingebaut, wechselten ihre Stellungen, um nicht in Fein¬ 
deshand zu fallen. Langsam wälzten sich die Regimenter des XI. Rus¬ 
senkorps über das Gewirr ihrer Wabengräben vorwärts, die ersten 
feindlichen Trupps stießen durch den Horoschoutzgraben weiter und 
erschienen gegen 2h nachm. auf den Höhen nördlich von Dobronoutz. 
Dort gingen vier Batterien verloren. 
Etwa um lh nachm. waren die Reserven hinter dem rechten Flügel 
der Gruppe Benigni in Bewegung gesetzt worden. Es dauerte jedoch 
lange, bis diese Truppen heran waren und sich entfaltet hatten. Die 
russische 19. ID., den beiden vorderen Divisionen des XI. Korps fol¬ 
gend, trieb indessen den Durchbruchskeil südwestwärts weiter vor; 
der linke Flügel der 3. KD. kam ins Wanken, die Russen drangen in 
Dobronoutz ein. Es war dies etwa um 3h nachmittags. Da warfen sich 
endlich die Reserven Benignis in die Bresche. Die 16. IBrig. und das 
IR. 97 stießen den Horoschoutzbach entlang vor, gleichzeitig setzten der 
Kommandant der 3. KD., FML. Brudermann, das ihm zugeschobene 
IR. 16 von Süden, und FML. Snjaric zwei Bataillone der 42. HID. von 
Norden zum Gegenangriff an. Die Kroaten des IR. 16 entrissen den 
Russen Dobronoutz, auch weiter nördlich konnte der Einbruch von den 
x) Max Pitreich, Okna, 16 ff. 
2) Litwinow, 49.
	        
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