Volltext: Die Ereignisse von Jänner bis Ende Juli 4 : Das Kriegsjahr 1916 1 [Textbd.] (4 : Das Kriegsjahr 1916 ; 1 ; [Textbd.] ;)

Das beiderseitige Kräfteaufgebot südlich vom Dniester 
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durchzudringen und die stark befestigte Höhe -<>- 458 („Kavalleriestüte¬ 
punkt") von rückwärts zu nehmen. War einmal Bresche geschlagen, 
dann sollte die zum Nachhauen bereite l.DonKosD. auf Doroschoutz 
reiten, um die noch auf dem nördlichen Dniesterufer befindlichen Truppen 
des Gegners abzuschneiden. Im Einklänge mit dem XI. Korps hatte das 
XLI. Korps (3. TransamurD., halbe 74. ID.) aus der Samuszynschleife 
heraus zuerst auf Okna und dann auf Doroschoutz vorzudringen. Als 
Armeereserve wurden die zweite Hälfte der 74. ID. bei Krzywcze und 
die halbe 12. ID. beim Dorfe Dolzok bestimmt. Über den Rest der 
12. ID. hatte sich Gen. Brussilow das Verfügungsrecht vorbehalten. Die 
beiden Flügelkorps der russischen 9. Armee, das XXXIII. am Dniester 
und das Kombinierte Korps bei Rarancze, hatten den gegenüberstehen¬ 
den Gegner nach eigenem Ermessen zu binden. Überdies sollte das 
XXXIII. Korps sofort über den Dniester zur Verfolgung vorgehen, falls 
der Gegner seine Stellungen am Nordufer räumte. Das III. Kavallerie¬ 
korps hatte zunächst an der bessarabischen Grenze zu verbleiben1). 
Dem 7. Armeekmdo. waren die russischen Angriffsvorbereitungen 
keineswegs verborgen geblieben. GO. Pflanzer-Baltin wußte bereits 
gegen Ende Mai, daß Letschitzki seine besten Truppen, das XI. und 
das XII. Korps, gegen den rechten Flügel der Gruppe Benigni zu¬ 
sammengezogen hatte. Er sah aus eigener Beobachtung bei seinen häu¬ 
figen Frontbesuchen, daß sich die Russen schon seit geraumer Zeit 
in der Samuszynschlinge und namentlich in dem Hügelgelände beider¬ 
seits des Horoschoutzbaches gegen die 42. HID. und gegen die 3. KD. 
herangruben. Ein ganzes System von Laufgräben und Sturmstellun¬ 
gen durchfurchte immer dichter das Vorfeld und zog seine Netze bis 
nahe an die Horchposten heran. Die Grabenbesatzungen hatten dieses 
nagende Unheil schon Tag und Wochen kommen gesehen, ohne es un¬ 
schädlich machen zu können. Die Haubitzmunition war karg bemessen 
und mußte für den bevorstehenden Ansturm aufgespart werden. Über¬ 
dies war der 7. Armee sehr viel schwere Artillerie für den Angriff aus 
Südtirol entnommen worden, trotzdem GO. Pflanzer-Baltin die Heeres¬ 
leitung von den russischen Angriffsvorbereitungen sowohl gegen seinen 
rechten, als auch gegen seinen linken Flügel unterrichtet hatte. In dem 
beruhigenden Bewußtsein der Stärke der mit aller Feldbefestigungskunst 
ausgebauten Stellung, glaubte man in Teschen, daß die 7. Armee nichts 
1) Litwinow, Der Durchbruch der russischen 9. Armee im Juni 1916 (in 
russ. Sprache, Petersburg 1923), 41 ff. — Bjelkowitsch, Bemerkungen über den 
Maidurchbruch 1916 (Moskau, Wojenno istoritscheski sbornik, III. Teil, 1920), 60 ff. 
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