Volltext: Die Ereignisse von Jänner bis Ende Juli 4 : Das Kriegsjahr 1916 1 [Textbd.] (4 : Das Kriegsjahr 1916 ; 1 ; [Textbd.] ;)

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Die Offensive der Russen im Sommer 1916 
sische 80. ID. des XXX. Korps wurde wieder über den Fluß zurück¬ 
geschlagen. Über 1300 un verwundete Gefangene blieben in den Händen 
der Sieger1). Dieser, wenn auch bescheidene Erfolg war ein Lichtblick 
in der seit dem 4. Juni ununterbrochenen Kette von Niederlagen und 
Rückzügen und schien geeignet, den Kampfgeist und das Selbstver¬ 
trauen der Truppe wieder zu heben. 
Betrachtungen zur Durchbruchsschlacht bei 
Olyka-tuck 
Am Abend des sechsten Tages der großen Durchbruchsschlacht in 
Wolhynien war die öst.-ung. Front zwischen Mlynow und Siemki auf 
85 km Länge aufgerissen und — von Olyka bis Usiczy gemessen — in 
48 km Tiefe durchstoßen. Der Südflügel der 4. Armee hatte schwerste 
Verluste an Mann2) und Gerät erlitten. Nicht geringer waren die Ein¬ 
bußen an moralischen Werten; so hatte die Truppe das Selbstvertrauen, 
aber auch den Glauben an die höhere Führung verloren. Zwischen den 
inneren Flügeln der 4. und der 1. Armee klaffte eine 15 km breite 
Lücke. Die ersten Verstärkungen, die eingetroffen waren, waren in 
den Strudel der lawinenartig angewachsenen Rückbewegung hineinge¬ 
rissen worden. Es war am 9. abends auch noch gar nicht abzusehen, 
ob und wo es gelingen werde, den Rückzug zum Stehen zu bringen und 
mit den anrollenden Reserven den geplanten Gegenschlag zu führen. 
Dabei sind es nur 15 Infanterie- und 7 Kavalleriedivisionen des Feindes 
gewesen, die gegen die zwischen Kuchocka Wola und Mlynow stehen¬ 
den 12 Infanterie- und 4 Reiterdivisionen diesen überraschend großen 
Erfolg erstritten haben. 
i-) Wisshaupt, Die 52. Landwehr-Infanteriebrigade im Weltkrieg 1914—1918 
(Reichenberg 1928), 793 ff. — Derselbe, Das Gefecht bei Siemki, 9. bis 10. Juni 1916 
(Österr. Wehrzeitung, Folgen 35 bis 48 von 1924). 
2) Die Verluste vom Feuergewehrstand an Toten, Verwundeten, Kranken und 
Gefangenen betrugen vom 4. bis 8. Juni bei der 2. ID. — 11.600, 4. ID. — 5700, 
11. ID. — 13.900, 13. SchD. — 11.700, 37. HID. — 13.600, 41. HID. — 5300, 
70. HID. — 10.300, 7. ID. — 9900 und bei der 10. KD. 200 Mann, demnach bei 
der ganzen 4. Armee, einschließlich der zur 1. Armee übergetretenen 7. ID., aber ohne 
die kombinierte Div. Smekal, von der keine Standesmeldungen vorliegen, insgesamt 
82.200 Mann. An die Feldspitäler wurden in dieser Zeit ungefähr 17.000 Verwundete 
und 5000 Kranke abgegeben. Die Russen geben an, im Räume bei Luck vom 4. bis 
9. Juni etwa 45.000 unverwundete und verwundete Gefangene eingebracht zu haben.
	        
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