Volltext: Die Ereignisse von Jänner bis Ende Juli 4 : Das Kriegsjahr 1916 1 [Textbd.] (4 : Das Kriegsjahr 1916 ; 1 ; [Textbd.] ;)

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Die Offensive der Russen im Sommer 1916 
sehen der Polonka und der Sierna konnte bis zum Abend nicht ermittelt 
werden. Wohl befahl das X. Korpskmdo. um 6h 15 nachm. ein neuer¬ 
liches Vorgehen bis in die Linie Gorodyszcze—Zaborol—Bogoszowka— 
Bukow. Doch diesem Befehle wurde von der Gruppe Bauer nur teil¬ 
weise, von der 37. HID. gar nicht entsprochen. Deshalb ergaben sich 
breite Lücken in der Front des Korps und auch zwischen diesem und 
dem Korps Szurmay. FML. Szurmay löste deshalb während der Nacht 
die S.KBrig. aus der Front, damit sie am 9. westlich von Polonnaja 
Gorka die Polonkaübergänge sichere. 
So war es Kaledin am 8. bei Luck ohne viel Mühe geglückt, die 
sechste und dazu hinter einem nicht unbedeutenden Flußhindernis lie¬ 
gende Stellung des Gegners zu durchstoßen. Auf seinem Nordflügel 
jedoch, wo er entscheidende Maßnahmen beabsichtigt hatte, war ihm 
kein Erfolg beschert. Wohl vermochte das russische XXXIX. Korps der 
durch Teile der Brigade Jachmann verstärkten k. k. 89. SchBrig., die auf 
Befehl Bernhardis am 8. früh östlich von Roziszcze eine brückenkopf- 
artige Stellung bezogen hatte, bei ihrem am Abende weisungsgemäß 
erfolgenden Rückzug auf das Westufer Verluste zuzuführen1). Das 
k. u. k. II. Korps jedoch, das jetzt dem GdK. Bernhardi unterstellt 
wurde, verstand es, rechtzeitig und in fester Ordnung das1 Nordufer 
des Styr zu besetzen und alle Übergänge noch vor dem Eintreffen der 
Kolonnen des russischen XXX. Korps zu zerstören. Nur bei Kolki, wo 
die Brücke wegen einer Fehlzündung den Russen fast unversehrt in die 
Hände fiel, vermochten feindliche Abteilungen auf das Nordufer vor¬ 
zubrechen. Durch einen vom Führer der 7. IBrig., Obst. Ritt. v. Steinitz, 
geleiteten Gegenschlag des IR. 99, dem sich auch Teile der 90. SchBrig. 
des Korps Fatli anschlössen, wurde der Feind wieder vertrieben. 
Weiter nördlich wies die 26. SchD. des Korps Fath russische An¬ 
stürme westlich von Czartorijsk ab. Nur nordwestlich davon mußte die 
53. ID. vor einem Augriff des Südflügels des XLVI. Russenkorps ihre 
Vorposten auf die Hauptstellung; zurücknehmen. Weiter nördlich, wo 
jetzt auf Brussilows strenges Geheiß auch abgesessene Reiter Gillen- 
schmidts zum Angriff schritten, um gegen Maniewicze durchzubrechen, 
erlitten die Russen vor den Waldstellungen des Kavalleriekorps Hauer 
neuerdings einen vollständigen Mißerfolg. Manche russischen Reiter¬ 
regimenter büßten die Hälfte ihres Standes ein. 
1) Die Verluste, namentlich an Gefangenen, entstanden vornehmlich wegen vor¬ 
zeitiger Sprengung der Eisenbahnbrücke bei Ro±iszcze. Hiebei kam auch ein Ba¬ 
taillon der Brigade Jachmann zu Schaden.
	        
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