Volltext: Die Ereignisse von Jänner bis Ende Juli 4 : Das Kriegsjahr 1916 1 [Textbd.] (4 : Das Kriegsjahr 1916 ; 1 ; [Textbd.] ;)

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Die Offensive der Russen im Sommer 19Ì6 
Kaledin plante, am 8. Juni nur mit seinem rechten Flügel wieder 
entschieden anzugreifen. Das XLVI. Korps sollte endlich den Reitern 
Gillenschmidts den Weg nach Kowel öffnen, das XXX. und das 
XXXIX. Korps sollten den Gegner vollends über den Styr zurückwer¬ 
fen. Hiebei war dem XXX. Korps der Abschnitt Kolki—Nawoz, dem 
XXXIX. der Raum beiderseits der Bahn zugedacht. Die Armeemitte 
und den linken Flügel hielt Kaledin zurück. Dem XXXX. und dem 
VIII. Korps wurde nur zugestanden, die Vortruppen um wenige Kilo¬ 
meter über Luck hinaus vorzuschieben; das XXXII. Korps hatte am 
Styr und an -der Ikwa zu verbleiben. Nur die 12. KD. sollte zwischen 
Czekno und Torgowica den Styr überschreiten, um dann über Czaru- 
kow gegen Torczyn aufzuklären1). 
Vorbrechen der Russen über den Styr bei Luck 
(8. und 9. Juni) 
Die Besorgnisse Linsingens wegen der völlig unzureichenden Wider¬ 
standskraft der über Luck zurückgegangenen Truppen sollten sich am 
8. nur allzubald als gerechtfertigt erweisen. 
Als die Vortruppen des russischen XXXX. Korps um 7h früh 
über Luck und Wyszkow gegen Westen vorrückten, wich die nur mehr 
1400 Gewehre2) starke 13.SchD. sogleich gegen Zaborol und Bogo- 
luby aus. Das X. Korpskmdo., noch immer vom FML. Seilner geführt, 
befahl nun um 8hl5 früh der bei Zaborol als Korpsreserve stehenden 
19.IBrig., sich dem Feinde beiderseits der Straße Luck—Torczyn vor¬ 
zulegen, indes die 13.Sc:hD. in Fühlung mit der 37. HID. über Szepiel— 
Zabolotcy auf das nördliche Siernaufer zurückgehen sollte. 
Kurz darauf traf FML. Smekal endlich in Torczyn ein und über¬ 
nahm den Befehl über das X. Korps. In einer eben eingelangten 
Depesche des 4. Armeekmdos. wurde gesagt, daß das Korpskmdo. 
„schwerste Verantwortung träfe, wenn es auch nur den leisesten Ge¬ 
danken an einen weiteren Rückzug hegen würde." Darauf erließ Sme¬ 
kal um 8h30 früh die Weisung: „Neubesetzung des Styrwestufers ist 
heutige Tagesaufgabe." Hiezu sollten die 37. HID., die 13.SchD. samt 
der 19. IBrig. und die Gruppe GM. Bauer (3.IBrig. und Kavalleriefu߬ 
abteilungen) die zur Zeit besetzten Linien festhalten und, wenn es der 
Kräftezustand erlaube, in die eben verlassenen Stellungen vorrücken. 
1) B a 1 u j e w, 49. 
2) Hievon entfielen auf das SchR. 1 nur mehr etwa 80 Mann.
	        
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