Volltext: Die Ereignisse von Jänner bis Ende Juli 4 : Das Kriegsjahr 1916 1 [Textbd.] (4 : Das Kriegsjahr 1916 ; 1 ; [Textbd.] ;)

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Die Neujahrsschlacht 1916 gegen die Russen 
Verstimmt antwortete Gdl. Falkenhayn am 13. auf diese Eröffnun¬ 
gen, er halte den Angriff in Wolhynien nach wie vor als das wirksamste 
Mittel, um auf die russische Offensive in Ostgalizien einzuwirken. Trotz¬ 
dem läge es ihm ferne, eine Offensive weiter zu befürworten, zu der 
Conrad kein Vertrauen habe. Durch die Abgabe von Kräften aus den 
nicht angegriffenen Frontteilen an die angegriffenen Abschnitte würde 
schließlich die ganze Front nirgends mehr recht widerstandsfähig sein. 
Auch würden durch dieses Verfahren, die in Ostgalizien eingesetzten 
deutschen Truppen (3. GID. und 48. RD.) in der starren Defensive für 
unabsehbare Zeit festgelegt werden. Er sprach zum Schlüsse seines 
Schreibens die Erwartung aus, daß Conrad alles daran setzen werde, um 
die deutschen Kräfte alsbald freizumachen. Allein GO. Conrad, der 
inzwischen die bei Luck stehende 21. SchD. nach Rudnia (Eisenbahn¬ 
station nordöstlich von Brody) in Marsch gesetzt hatte, beharrte auf dem 
Gedanken einer unmittelbaren Verstärkung der bedrängten 7. Armee. Er 
wies daher den Gdl. Linsingen an, auch noch die 11. ID. für eine Ver¬ 
schiebung nach Süden freizumachen. Die 4. Armee hatte dafür aus ihrer 
Front eine Division herauszuziehen, um sie als neue Heeresgruppen¬ 
reserve für Linsingen bei Luck zu versammeln. 
Massenangriffe der Russen bei Rarancze 
(10. bis 19. Jänner) 
Während Gen. Schtscherbatschew nach dem mißglückten Vorstoß 
der 3. turk. SchD. seinen ermatteten Truppen eine Ruhepause gewährte, 
gab sich Letschitzki mit dem dürftigen Angriffsergebnis bei Rarancze 
nicht zufrieden. Er suchte immer wieder den so schmalen und so flachen 
Keil, der in die Stellung des k. u. k. XI. Korps eingetrieben worden war, 
zu erweitern. 
Am 10. Jänner machte sich zunächst auf den Hügeln südlich von 
Toporoutz ein vereinzelter Vorstoß der Russen fühlbar. Zur selben Zeit 
entwickelten s,ich in der Dniesterschleife von Samuszyn feindliche Ab¬ 
teilungen zum Angriff, Auch beim Korps Hadfy schienen die Rüssen 
sich wieder gegen die Brückenschanze von Michalcze vorwärtssammeln 
zu wollen. Die 6. KD. wurde durch Teile der Gruppe Obstlt. Scholtz 
verstärkt. 
Am 11. schlugen das IR. 93 und das HIR. 26 in e,inem erbitterten, 
von 10 h vorm. bis zum Abend andauernden R,ingen fünf neue russische 
Vorstöße bei Rarancze blutig zurück. Am 12. flauten die Kämpfe ab.
	        
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