Volltext: Die Ereignisse von Jänner bis Ende Juli 4 : Das Kriegsjahr 1916 1 [Textbd.] (4 : Das Kriegsjahr 1916 ; 1 ; [Textbd.] ;)

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Die Offensive der Russen im Sommer 1916 
Führer der 45. SchD., eine zusammengesetzte Division bilden, der bei 
weiterem Vordringen des Feindes ein flankierendes Eingreifen von 
Nordwesten her zugedacht war. GO. Linsingen wünschte allerdings, daß 
es hiezu gar nicht kommen möge. Es sollten, wie er gegen Mitternacht 
die 4. Armee ermahnte, „unsere formidablen Stellungen" gehalten werden, 
damit sich der Feind im Angriff verblute. Auch erwartete er, „daß das 
4. Armeekmdo. durch persönlichen Einfluß auf die unteren Führer die 
Truppen nunmehr zum Stehen bringt und Rücksicht auf die Nachbar¬ 
gruppen nimmt. Nur dann ist von der Heranführung weiterer Reserven 
Erfolg zu erwarten." 
Gen. Kaledin, der Führer der 8. Russenarmee, hatte am 5. abends 
aus den Gefechtsmeldungen den Eindruck gewonnen, daß der Durch¬ 
bruch bei Olyka geglückt war. Um llh nachts befahl er, am 6. den 
Angriff fortzusetzen. Um das bisher hängen gebliebene XXXII. Korps 
vorzureißen, wies er ihm eine Brigade der 2. finn. SchD. zu; es sollte 
bis Ml. Gorodnica—Kol. Malewanka vordringen. Die 12. KD. hatte in 
den Raum südlich von Olyka nachzurücken1). 
Rückzug der ganzen 4. Armee am 6. Juni 
Hatte am 5. Juni die 2. ID. ihren „schwarzen Tag" gehabt, so 
brach am 6. über das Korps Szurmay das Unheil mit elementarer Ge¬ 
walt herein. 
Frühzeitig erhoben sich die Truppen des VIII. Russenkorps aus 
den Gräben und eilten den Nachhuten der 70. HID. nach. Diese Division 
hatte die dritte Stellung zwischen Bakorin und zwei Kilometer östlich 
der Höhe A 274 besetzen sollen. Hiezu war die 4. IBrig., GM. Pruse- 
nowsky, an den Nordflügel gewiesen; von Stawiszcze nach Süden hatten 
das HIR. 314, das IR. 58 und das HIR. 313 in der Front, die Regimenter 
315 und 312 in Reserve zu stehen. Die Besetzung vollzog sich aber zum 
Teil schon unter der Einwirkung des rasch vordringenden Feindes. Das 
HIR. 314 war über die Stellung hinweggeglitten; dadurch war westlich 
von Stawiszcze eine Lücke in der Front entstanden. Die Batterien hatten 
sehr wenig Munition; das Haubitzregiment der Division hatte überhaupt 
keinen Schuß mehr und wurde nach Ostro±ec abgeschoben. 
Schon bald nach 7h früh griffen die Russen an der ganzen Divi¬ 
sionsfront an. Die ersten Anläufe wurden durch Sperrfeuer abgewiesen, 
wobei wieder einige Batterien ihre letzten Patronen verfeuerten. Gegen 
!) B a 1 u j e w, 46.
	        
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