Volltext: Die Ereignisse von Jänner bis Ende Juli 4 : Das Kriegsjahr 1916 1 [Textbd.] (4 : Das Kriegsjahr 1916 ; 1 ; [Textbd.] ;)

Ein Angriffsplan Linsingens 
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sterzyska zugeführt. Auch wurde erwogen, die 70. HID. aus Sieben¬ 
bürgen nach Galizien oder in die Bukowina heranzuziehen. Außerdem 
sollten aus Wolhynien zwei weitere Divisionen, die 21. SchD. und die 
11. ID., an den rechten Heeresflügel verschoben werden. 
Solcherart wurden allerdings dem Gdl. v. Linsingen Kräfte ge¬ 
nommen, die er für einen Angriff zu verwenden gedachte. Es lagen 
Nachrichten vor, daß die Russen aus Wolhynien außer dem XII. Korps auch 
noch Teile des VIII., des XXX. und des XXXX. Korps nach Ostgalizien 
und an die bessarabische Grenze weggezogen hätten. Gdl. Linsingen 
hatte nicht übel Lust, die Russen anzugreifen und er suchte, wie schon 
im Dezember (Bd. III, S. 557), GO. Conrad für seinen Plan zu gewinnen. 
Wohl schien ihm ein Vorstoß über Sarny nicht möglich. Der Styr und 
die Sümpfe waren noch nicht fest zugefroren. Auch war der Nachschub 
auf der Bahn über Kowel völlig unzulänglich (Bd. III. S. 556). Doch 
empfahl er in einem Schreiben vom 8. Jänner der k. u. k. Heeresleitung 
einen Angriff entlang der Straße Luck—Rowno. Zu diesem Zwecke 
sollte die 11. ID. die deutsche 1. ID. freimachen. Aus ihr und der 
deutschen 22. ID., ferner aus der 3. ID., der 21. SchD. und der 37. HID. 
wäre eirue Stoßgruppe zu bilden, die, in der linken Flanke durch die 
41. HID. gedeckt, auf Rowno und dann entlang des Horyn nach Süden 
vorzudringen hätte. Auch die 1. Armee wäre aufzufordern, sich an 
diesem Angriff zu beteiligen. Auf diese Weise sollten die in Ostgalizien 
angreifenden russischen Armeen in der Flanke bedroht und zum Ein¬ 
stellen ihrer Offensive veranlaßt werden. Auch Gdl. Falkenhayn war 
für das Unternehmen und schlug dem GO. Conrad am 10. Jänner vor, 
die 1. Armee an die Befehle des Gdl. Linsingen zu weisen. 
Diese Pläne fanden aber Conrads Beifall nicht. Die schlechten Wege, 
das ungünstige Wetter, die unzulängliche Bespannung der Geschütze, 
die geringe Leistungsfähigkeit der nach Wolhynien führenden Bahnen, 
obendrein die im Herbst des Jahres 1915 während des Vorstoßes auf 
Rowno gemachten üblen Erfahrungen und nicht zuletzt die Überzeugung, 
daß ein Angriff in so weiter Entfernung auf den Gang der Ereignisse 
im südlichen Ostgalizien und in der Bukowina keine Wirkung ausüben 
werde, waren die Gründe seiner Ablehnung. Übrigens wollte sich GO. 
Conrad jetzt auf eine reine Abwehr wider die russischen Angriffe be¬ 
schränken und seine Reserven nicht in einem wenig aussichtsreichen 
Unternehmen verbrauchen. Trug er sich doch schon mit der Absicht, 
alle im Nordosten verfügbaren Kräfte im Frühjahr gegen Italien zu 
verwenden (Bd. III, S. 588 ff.).
	        
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