Volltext: Die Ereignisse von Jänner bis Ende Juli 4 : Das Kriegsjahr 1916 1 [Textbd.] (4 : Das Kriegsjahr 1916 ; 1 ; [Textbd.] ;)

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Die Offensive der Russen im Sommer 1916 
Weitergehenden Einfluß auf die großen Geschehnisse hatte der 
gleichfalls nur zur Bindung des Gegners von Teilen des russischen 
XVII. Korps unternommene Vorstoß. Ursprünglich hätte er aus dem 
Brückenkopf von Dworec heraus geführt werden sollen. Da die Russen 
aber einen Verrat durch Landesbewohner befürchteten, wurde in letzter 
Stunde beschlossen, bei Sapanow vorzubrechen. Der von zwei Regimen¬ 
tern der russischen 3. ID. um 3h nachm. gegen die Mitte des XVIII. 
Korps unternommene Ansturm drang auch durch und zwang die inne¬ 
ren Flügel des LstIR. 1 und des SchR. 16 zum Rückzug. Während aber 
die Wiener Landstürmer durch kurz darauf folgenden Gegenstoß ihre 
Stellungen bei Sapanow zurückgewannen, vermochte sich der Feind 
nördlich davon im Ikwaknie festzusetzen. 
Dies veranlaßte den GO. Böhm-Ermolli, dem lè Armeekmdo. das 
Verfügungsrecht über drei Bataillone (II., V. und VI.) des IR. 84, die 
bisher Heeresgruppenreserve und noch nicht zur 25. ID. abgerückt 
waren, zu übertragen. Das k. u. k. AOK. ging aber unter dem Eindrucke 
eines bei Sapanow drohenden Durchbruches darüber hinaus und befahl, 
den Marsch der 25. ID. nach Rudnia einzuleiten, wohin auch die drei 
Bataillone 84er zu rücken hatten, sobald sie durch das IR. 42 der Re¬ 
serve Böhm-Ermollis ersetzt waren. Bei dieser Verschiebung der 25. ID. 
sprach auch der Gedanke mit, die Division allenfalls bei Rudnia auf 
die Bahn setzen zu können, weil am 4. — wie noch zu schildern sein 
wird — auch bei der 7. Armee ein gefährlicher Russeneinbruch 
erfolgt war. 
Unterdessen war der 5. Juni bei der Süd- und der 2. Armee ohne 
sonderliche Ereignisse verlaufen. Das russische XVIII. Korps verzich¬ 
tete nach dem tagsvorher erlittenen Mißerfolg auf die Fortsetzung des 
Angriffes und schloß vor der Mitte der Armee Bothmer die Sturm¬ 
gassen in seinem Hindernis. Das VI. Korps hatte wohl neuerlich an¬ 
greifen sollen, doch die übermüdeten Truppen, durch die am Vortage 
erlittenen Verluste geschwächt, hatten die Angriffsgruppierung nicht 
rechtzeitig anzunehmen vermocht und begnügten sich, gegen die Gräben 
der Divisionen Willerding und Böltz ein mäßiges Feuer abzugeben, das 
von den Verteidigern auch keineswegs als die Einleitung eines Angriffes 
gewertet wurde. Vor der k. u. k. 2. Armee, die am 4. unbehelligt ge¬ 
blieben war, verhielt sich der Russe auch am 5. ruhig. 
Dagegen war bei der Armee Puhallo der 5. Juni auch ein recht 
bewegter Tag gewesen. Noch während der Nacht versuchte der Feind 
seinen Erfolg auch gegen das LstIR. 1 zu erweitern, holte sich aber 
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