Volltext: Die Ereignisse von Jänner bis Ende Juli 4 : Das Kriegsjahr 1916 1 [Textbd.] (4 : Das Kriegsjahr 1916 ; 1 ; [Textbd.] ;)

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Die Offensive der Russen im Sommer 1916 
Flankenfeuer genommen, vor den Stellungen zusammenbrachen. Mit 
schweren Einbußen zogen sich die Russen in ihre Gräben zurück x). 
Am 4. Juni abends konnte das 4. Armeekmdo. mit Befriedigung 
den Lagemeldungen entnehmen, daß alle Truppen trotz des höllischen 
Feuers verhältnismäßig wenig Verluste erlitten hatten2), und daß die 
von GM. Reymann befehligte 4. ID. sich eines volles Abwehrerfolges 
erfreuen durfte. Da das russische Artilleriefeuer nach Einbruch der 
Dunkelheit sich merklich abschwächte, konnte auch erwartet werden, 
daß die an den Stellungen entstandenen bedeutenden Schäden während 
der Nacht behoben werden würden. Dies schien nötig, denn daß der 
4. Juni bloß der Auftakt zu schweren Kämpfen gewesen war, stand 
außer Zweifel. Auch hatten unsere Flieger, deren Tätigkeit allerdings 
gegen Abend durch örtliche Gewitter beeinträchtigt worden war, schon 
vormittags russische Infanterie Verstärkungen im Vorrücken über Klewan 
und Olyka gegen die Front, weiters je eine Kavalleriedivision aus dem 
Raum nördlich von Rowno gegen Klewan und von Rowno gegen Mly- 
now marschieren gesehen. Offensichtlich rüstete der Russe zum ent¬ 
scheidenden Schlag. 
In Erwartung dessen hatte GO. Linsingen schon in den Morgen¬ 
stunden in Teschen um das Verfügungsrecht über die 25. ID. und um 
ihre Verschiebung gegen Jalowiczy (12 km südöstlich von Luck) gebe¬ 
ten. Das AOK. behielt sich aber die Verwendung vor und verfügte 
sogar im entgegengesetzten Sinne, wozu es sich wegen der Ereignisse 
bei der 1. Armee veranlaßt sah. 
Ablenkungsangriffe der 11. Russenarmee 
am 4. und 5. Juni 
Hiezu Beila.g e 18 
Gen. Sacharow, der Führer der russischen 11. Armee, dachte kei¬ 
neswegs an weitreichende Unternehmungen und hielt sich streng an die 
ihm übertragene Aufgabe, gegnerische Kräfte zu fesseln. Hiezu sollte 
!) Nach B a 1 u j e w, 43, hatten die Russen hier einen Verlust von 1900 Mann 
erlitten, die tot oder verwundet vor den österreichischen Stellungen lagen. 
2) Bis 9h abends waren folgende Verluste eingetreten: 7. ID. 5 Tote, 7 Ver¬ 
wundete; 70. HID. 57 Tote, 161 Verwundete. Beim X. Korps hatte die 2. ID. 137, 
die 37. HID. 105 Verwundete an die Divisionssanitätsanstalt abgegeben. Genauere 
Verlustziffern waren nicht zu erlangen. Die 4. ID. hatte 189 Mann an Toten und 
Verwundeten eingebüßt.
	        
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