Volltext: Die Ereignisse von Jänner bis Ende Juli 4 : Das Kriegsjahr 1916 1 [Textbd.] (4 : Das Kriegsjahr 1916 ; 1 ; [Textbd.] ;)

Abnehmen der Angriffskraft bei der 11. Armee 
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die Schwierigkeiten des Geländes in ihrer vollen Wahrheit" erst nach 
Scheitern des Angriffes erkannt und gemeldet wurden. Trotzdem müsse 
das Unternehmen zur Eroberung des Mt. Giove fortgesetzt werden, denn 
ohne dessen Besitz sei ein Angriff gegen den Mt. Vaccarezze nicht rät¬ 
lich. Ein überfallsartiger nächtlicher Angriff werde in Aussicht ge¬ 
nommen (Beilage 17). 
Auch das XX. Korpskmdo. sah keinen anderen Weg, als durch 
neuerliche, systematische, in jede Einzelheit gehende Erkundung und 
Vorbereitung die Grundlage zu einer Wiederholung des Angriffes auf 
den Mt. Giove zu schaffen. Dieser müsse dann, selbst um den Preis 
größerer Opfer, durchgeführt werden; denn an anderer Stelle des 
Korpsbereiches, zwischen dem Mt. Spin und dem Mt. Rozzo Covole, 
sei an ein Vorwärtskommen wegen der Felswände nicht zu denken. 
Das 11. Armeekmdo. pflichtete diesen Ausführungen bei, erwog zu¬ 
gleich auch einen neuerlichen Angriff des VIII. Korps gegen den Mt. 
Alba und meldete die ganze Sachlage dem Heeresgruppenkmdo. Er¬ 
klärend fügte es bei, ein gewiß sehr erwünschtes Unternehmen zur Be¬ 
sitznahme des Pasubio könne mit Rücksicht auf die in den zahlreichen 
Mulden vor der feindlichen Stellung angehäuften, weichen Schnee¬ 
massen zurzeit nicht in Betracht gezogen werden. 
GO. Dankl bot sich an, „da wegen der erforderlichen Vorbereitun¬ 
gen weder das VIII. noch das XX. Korps am 15. angreifen" könnten, 
„im Interesse des Ganzen, um einen Erfolg wenigstens an einer Stelle 
zu erzielen", mit allen Geschützen der Artilleriegruppe Obst. Baumann 
den Angriff der 3. Armee zu unterstützen. 
Dem Heeresgruppenkmdo. kam der Antrag gelegen. Es gab sofort 
die notwendigen Anordnungen, damit die angebotene Artillerieunter¬ 
stützung der 3. Armee zugutekomme, und sprach gegenüber der Heeres¬ 
leitung, der es die ganze Reihe der vorangeführten Meldungen und 
Meinungsäußerungen vorlegte, seine volle Zuversicht nicht nur für ein 
Gelingen des nächsten Angriffes, sondern auch für eine fernere Weiter¬ 
führung der Kriegshandlung aus. Wohl sei in den schweren Gebirgs- 
kämpfen das Zeitmaß sehr verlangsamt, auch schalte die Witterung 
oft durch Tage die Artillerietätigkeit aus; doch dürfe man nun hoffen, 
„daß ein beim I. Korps erzielter Durchbruch die ganze Angriffsbewe¬ 
gung wieder in rascheren Fluß bringen" werde. Daher bat der Erzherzog 
Eugen eindringlich, „den jetzt im Zuge befindlichen Angriff planmäßig 
auslaufen zu lassen, dies um so mehr, als die jetzige Kampflinie nach 
ihrer Lage im Gelände sich weder bei der 11. Armee, noch bei dem
	        
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