Volltext: Die Ereignisse von Jänner bis Ende Juli 4 : Das Kriegsjahr 1916 1 [Textbd.] (4 : Das Kriegsjahr 1916 ; 1 ; [Textbd.] ;)

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Die Neujahrsschlacht 1916 gegen die Russen 
sammen. Um den Gegner zu täuschen, ließ Letschitzki die russische 
12. ID. schon in der Silvesternacht von Bojan aus die Südflanke des 
Dol¿ok angreifen. Die auf dieser Höhe fechtenden zwei Gendarmerie¬ 
bataillone wiesen den feindlichen Überfall blutig ab. 
Am Morgen des Neujahrstages setzte gegen den Abschnitt Toporoutz- 
Rarancze schweres Vorbereitungsfeuer der russischen Artillerie ein. Zwi¬ 
schen 9 h und 11h vorm. richtete sich ein erfolgloser Vorstoß der russischen 
11. ID. aus der Niederung von Kalinkowcy gegen den Abschnitt von 
Toporoutz bis zur Waldzone. Bald darauf ging ein Geschützfeuer über 
die Stellungen auf der Hochfläche östlich von Rarancze nieder, wie es 
in solcher Heftigkeit vor Czernowitz noch nicht gehört worden war. In 
den Stellungen am Südflügel der 42. HID. stürzten die Schrapnellschutz¬ 
dächer ein und verlegten die Gräben. Qualm und Rauch wälzte sich 
über die Beobachtungsposten und raubte ihnen Atem und Sicht. Die Be¬ 
satzungen hatten sich Unterstände in die vordere Grabenwand und in die 
Schulterwehren gewühlt und harrten in drangvoller Enge des feindlichen 
Ansturmes. 
Um Mittag legten die russischen Batterien Sperrfeuer in die Nie¬ 
derung des Hukeubaches. Doch inzwischen hatte FML. Lipocsak schon 
Teile der 202. HIBrig. in die feuertoten Räume dicht hinter den mächtig 
beschossenen Stellungsteil vorgeschoben. Als nun die russische Infanterie 
durch die zerschossenen Drahtverhaue auf dem äußersten Südflügel der 
42. HID. in die arg beschädigten Stellungen eindrang, stürzten sich die 
Bataillons- und die Regimentsreserven sowie die Truppen der 202. HI¬ 
Brig., die knapp hinter dem Höhenrand lagen, auf den Feind und trie¬ 
ben ihn wieder aus den Gräben hinaus. Aber nach neuerlicher Beschießung 
durch die russische Artillerie wälzten sich um 3 h nachm. frische An¬ 
griffshaufen — sechs russische Regimenter — heran. Diesmal vermochte 
der ungestüm anrennende Feind in einer Ausdehnung von etwa andert¬ 
halb Kilometern in vordersten Stellungen der 42. HID. festen Fuß zu 
fassen. Weiter gelangte der russische Angriff allerdings nicht. Denn schon 
auf die erste Nachricht von dem Einbruch der Russen hatte GdK. Korda 
von seinen Korpsreserven zwei Bataillone der 51. HID. von Rarancze 
auf die kampfumtobte Hochfläche vorgezogen. An dem Westrand der 
Höhe vermochten sich die erschöpften Grabenbesatzungen, unterstützt 
von den herbeigeeilten Verstärkungen, festzuklammern. Die entkräftete 
russische Angriffsinfanterie mußte sich mit dem an sich kargen Gewinn 
auf der Hügelreihe bescheiden, der allerdings genug bedeutungsvoll war, 
denn er gestattete den russischen Artilleriebeobachtern Einblick in die
	        
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