Volltext: Die Ereignisse von Jänner bis Ende Juli 4 : Das Kriegsjahr 1916 1 [Textbd.] (4 : Das Kriegsjahr 1916 ; 1 ; [Textbd.] ;)

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Die Frühjahrsoffensive 1916 gegen Italien 
nach dem Ausspielen der 18. ID. im Suganatal unterblieben. Nur die 
8.GbBrig. war im Mai nach Pergine verlegt worden. Sie sollte der 
18. ID. als Rückhalt, allenfalls auch zu ihrer Ablösung dienen. 
Die stufenweise erfolgte Wandlung des gesamten Angriffsplanes 
hatte jedoch im kleinen Rahmen, in den Anordnungen des VIII. und 
des XX. Korps, keine wesentlichen Änderungen mit sich gebracht. Man 
war sich darüber im Klaren, daß in dem äußerst zerklüfteten Gebirge 
(S. 180) der Erfolg der ganzen Kriegshandlung vor allem von der Ge¬ 
schicklichkeit und Tüchtigkeit der Führer kleiner, selbsttätiger Ein¬ 
heiten abhängen werde. Zum zweckvollen Zusammenspiel dieser kleinen 
Gefechtsgruppen mit der mächtigen, aber festgebannten schweren Artil¬ 
lerie war der Angriff in eine Reihe von Einzelakten zerlegt worden, die 
weit mehr als in der Feldschlacht in der Besitznahme bestimmter, im 
Gebirge besonders bedeutsamer, ja nicht zu umgehender Pfeiler der 
feindlichen Stellungen bestehen mußten. So entstand eine nach Tagen 
und sogar nach Stunden geordnete Einteilung der ganzen Kampfhand¬ 
lung in Teilangriffe. Mochte auch ein derartiges systematisches Ver¬ 
fahren einige Starrheit in sich schließen, so schien es doch die beste Art, 
die Tätigkeit der beiden Hauptwaffen gegeneinander abzustimmen und 
dadurch den im reich gegliederten Gebirge stark befestigten Feind 
niederzuringen. Insbesonders beim XX. Korps sollte der Durchbruch in 
planmäßig, nach Zeit geordneten Angriffen gegen die einzelnen Berg- 
spitzen erfolgen, die Bastionen der italienischen Befestigungen waren. 
Die scharf abgegrenzte Hochfläche, über die das XX. Korps vor¬ 
zugehen hatte, zeigte im Abschnitte der 8. ID. zwei in der Angriffs¬ 
richtung streichende Höhenzüge. Der eine mit dem Mt.1) Maronia bil¬ 
dete die Westkante der Hochfläche und war schütter bewaldet, der 
zweite, der über die Pioverna zur Costa d'Agra führte, war kahl. Hier 
fand die Artillerie ein vortreffliches Schußfeld. Im Angriffsraume der 
3. ID. hingegen zogen sich Wälder hin, aus denen eine Reihe hinterein¬ 
ander quer zur Angriffsrichtung liegende Bergrücken mit markanten 
Kuppen hervorragten. In diesen Raum vermochte die Artillerie des 
III. Korps von der Flanke her vorteilhaft zu wirken. Nach Erwägung 
verschiedener Möglichkeiten hatte schließlich das XX. Korpskmdo. ent- 
*) Mt. (monte) heißt Berg; C. oder Cm. (cima), Sp. (Spitz), Col bezeichnen 
Gipfel, Spitzen, Kuppen; C. bei der Signatur Haus bedeutet casa; Cn. (corno) 
heißt Horn; Pta. (porta) bezeichnet einen engen Gebirgsübergang („Tori"); Mga. 
(malga) und Cra. (casara) bezeichnen Sennhütten und Weiler; Baito(-i) bedeutet 
Almhütte(-n) ; Trt. (torrento) heißt Wildbach.
	        
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